Demobetrieb Hofgut Maxau
Demobetrieb Hofgut Maxau

Gemeinsam mit dem LTZ werden digitale Zukunftstechnologien für landwirtschaftliche Betriebe getestet
Unsere Versuchsflächen
Unsere Versuchsflächen

Praxisversuche zur nachhaltigen, ressourcenschonenden Produktion
Einheitliche Bestände
Einheitliche Bestände

Erprobung neuer Aussaattechnologien und deren Wirtschaftlichkeit im Maisanbau

Hofgut Maxau

Auf dem Hofgut Maxau testet die ZG Raiffeisen Landwirtschaft Digital 4.0 GmbH digitale Technologien für Landwirte auf Praxistauglichkeit.

Die ZG Raiffeisen Landwirtschaft Digital 4.0 GmbH, das digitale Start-up-Unternehmen der ZG Raiffeisen-Gruppe, berät landwirtschaftliche Betriebe auf ihrem Weg vom analogen zum digital unterstützten Betrieb.

Auf dem Hofgut Maxau testet das Unternehmen gemeinsam mit dem LTZ Augustenberg sensor- und geodatenbasierte Verfahren für eine teilfächenspezifische Bewirtschaftung. Dabei werden neue Sensortechnik, Software und Satellitenverfahren daraufhin untersucht, inwieweit sich damit Anbauverfahren und Erträge in der vergleichsweise kleinräumigen Landwirtschaft Baden-Württembergs verbessern lassen. Wie gut funktioniert diese Technik in regionalen Flächenstrukturen, passt sie zur Betriebsorganisation und rechnet sich ihr Einsatz auch? Zusätzlich sind bei dem Projekt Drohnen, Bodensensoren und Wetterstationen aus dem Handelssortiment der ZG Raiffeisen-Gruppe im Einsatz.

Zusätzlich werden auch verschiedene Aussaatverfahren und –technologien verglichen und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung des Pflanzenbestandes und dessen Ertrag ermittelt.

Das Hofgut Maxau bringt für ein derartiges Projekte ideale Voraussetzungen mit: Rund 175 Hektar extrem heterogene Ackerbauböden, wie sie typisch für die Regionen Badens sind, in einem Umkreis von rund vier Kilometern auf 140 Parzellen verteilt.

Praxisversuche digitaler Technologien auf dem Hofgut Maxau

Versuchsfrage: Mit welchen sensor- und geodatenbasierten Ansätzen lässt sich der Winterweizenanbau optimieren?

Projektziel ist die Einsparung von Betriebsmitteln beziehungsweise der effizientere bedarfsorientierte Einsatz, in diesem Fall von Dünger. Effizienter bedeutet gleichzeitig auch umweltschonender. Es wird so gedüngt, dass die Pflanzen möglichst alle Nährstoffe verwerten können. Damit kommt diesen Verfahren im Zuge der Düngeverordnung eine immer höhere Bedeutung zu. Die Düngeverordnung begrenzt die Stickstoffmenge. Der Landwirt steht vor der Herausforderung, mit (immer) weniger Stickstoff gleiche Erträge zu erzielen. Stickstoff muss daher dorthin verteilt werden, wo er gebraucht und verwertet werden kann.

Zum Vergleich sind verschiedene Sensoren und Software zu Erstellung von Dünge-Applikationskarten im Einsatz:

  • Isaria (mit und ohne Map-Overlay)
  • Yara N-Sensor (mit und ohne Map-Overlay)
  • ISIP Empfehlung
  • Betriebsübliche Variante
  • ZG-Beratervariante
  • Düngung nach Ertragspotenzial auf Basis von Satellitendaten 

Versuchsfrage: Mit welchen Ansätzen lässt sich der Wachstumsreglereinsatz optimieren?

Optische Sensoren können analog zur N-Düngung auch für diese Aufgabe eingesetzt werden. Statt der N-Aufnahme wird die Biomasse gemessen. 

Im Einsatz sind Sensoren von Isaria und Yara.

Ziel ist es, weniger Wachstumsregler auszubringen beziehungsweise diesen bedarfsgerechter zu verteilen: Betriebsmittel einsparen und damit gleichzeitig die Umwelt schonen und Ertragsdepressionen zu vermeiden.

Versuchsfrage: Mit welchen Systemen lassen sich die Auflagen bei der Abstandsregelung automatisiert einhalten?

Die Auflagen zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind sehr komplex. Sie umfassen unter anderem Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern und zahlreiche Anwendungsbestimmungen für das Produkt, die sich auch nach der Zulassung noch ändern können.

Smart-Farming-Assistenten sollen Landwirte dabei unterstützen, die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln trotz der hohen Auflagen vorschriftsmäßig durchzuführen.  

Nach einer Marktanalyse verfügbarer Assistenten wird auf dem Hofgut Maxau ein ausgewählter Assistent im Praxisbetrieb getestet.

Versuchsfragen:        

  1. Lässt sich der Maisanbau durch Anpassung der Aussaatmenge an das teilflächenspezifische Ertragspotenzial optimieren?
  2. Welchen Einfluss haben Ablagetiefe, Schardruck, Geschwindigkeit, Aussaatstärke, Feldaufgang auf den Ertrag?
  3. Vergleich unterschiedlicher Techniksystem

Zu Versuchsfrage 1: Unterschiedliche Systeme zur teilflächenspezifischen Maisaussaat werden auf Praxistauglichkeit getestet und verglichen. Dabei kommen verschiedene Anbieter von Aussaatkarten und verschiedene Maschinen zur teilflächenspezifischen Maisaussaat zum Einsatz.

Zu Versuchsfrage 2: Im Rahmen der AGCO Crop Tour wird der Einfluss verschiedener Parameter auf die Pflanzenentwicklung und damit auch auf den Ertrag untersucht.

  • Der Schardruck hat Einfluss auf das Wurzelwachstum und daraus resultierend auf die Wasser- und Nährstoffversorgung.
  • Die Ablagetiefe beeinflusst den Feldaufgang. Ist dieser ungleichmäßig, entwickeln sich die Bestände unterschiedlich, was wiederum die Pflanzen unterschiedlich entwickeln und abreifen lässt und dann Einfluss auf den Ertrag hat.
  • Die Aussaatstärke hat unter anderem Einfluss auf die Konkurrenz der Pflanzen untereinander, etwa bei Nährstoffen und Wassermangel.
  • Die Geschwindigkeit kann die Qualität der Aussaat beeinträchtigen. Zu hohe Geschwindigkeiten können dazu führen, dass die Saatkörner je nach Technik nicht korrekt im Boden abgelegt werden und die Vereinzelung der Saat nicht wie vorgesehen erfolgen kann. Dabei treten dann vermehrt Fehlstellen und Doppelstellen auf.

Zu Versuchsfrage 3: Unterschiedliche Gerätetechniken werden verglichen:

  • Pneumatische Maisdrille Standardtechnologie  (Monosem)
  • Maisdrille mit Doppelreihen im DeltaRow Verband (Lemken)
  • Sensorgesteuerte Maisdrille mit automatischer Schardruckregelung, Erfassung von Bodentemperatur, Bodenfeuchtigkeit und organischer Masse. Alle Aussaatparameter werden dokumentiert (Precision Planting).

Versuchsfrage: Lässt sich der Getreideanbau durch die Vereinzelung der Körner bei der Aussaat optimieren?

Der Klimawandel und die daraus resultierende Trockenheit bilden den Hintergrund für diese Fragestellung. Weniger Pflanzen pro Quadratmeter bedeutet weniger Konkurrenz um Wasser bei Trockenheit.

Auf dem Demo-Betrieb wird getestet, ob weniger Pflanzen den gleichen Ertrag erzielen und inwieweit die Aussaatstärke reduziert werden kann. Es erfolgt eine teilflächenspezifische Aussaat auf Basis von Ertragspotenzialkarten. Zum Einsatz kommen eine Lemken Saphir Standardsämaschine und eine Horsch Pneumatiksämaschine mit Singularsystem.