11.07.2019
Ulrike Mayerhofer

Mitglieder stehen hinter ihrer Genossenschaft: Generalversammlung der ZG Raiffeisen eG mit positivem Verlauf

Die Generalversammlung 2019 in Baden-Baden (Foto: Ralf Peter für ZG Raiffeisen)
Die Generalversammlung 2019 in Baden-Baden (Foto: Ralf Peter für ZG Raiffeisen)

Auch nach einem wetterbedingt schwierigen Geschäftsjahr stehen die Mitglieder geschlossen hinter der ZG Raiffeisen eG. Bei der Generalversammlung Ende Juni in Baden-Baden entlasteten sie Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig. Der Verlauf der Veranstaltung zeigte insgesamt deutlich: Das Vertrauen in die grundsätzliche Stabilität der Genossenschaft ist absolut gegeben.

„Uns war bewusst, dass es zu kritischen Fragen kommen würde, und wir begrüßen das ausdrücklich“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Ewald Glaser unmittelbar nach der Veranstaltung im Kongresshaus in Baden-Baden. „Ein offener und vertrauensvoller Umgang miteinander ist die Grundvoraussetzung dafür, dass man auch in etwas schwierigeren Zeiten zusammenstehen kann.“

Neben einer von drei auf zwei Prozent reduzierten Dividende müssen die Mitglieder auch eine deutlich reduzierte Warenrückvergütung hinnehmen. Infolge der extrem schlechten Maisernte hatte der Aufsichtsrat bereits im Vorfeld entschieden, nur den Kauf von Betriebsmitteln zu vergüten. „Was nicht da ist, können wir auch nicht verteilen“, warb Glaser um Verständnis in seinen Erläuterungen vor den anwesenden Mitgliedern.

Zudem zeigte er plausibel auf, dass aufgrund der überwiegend wetterbedingten Sondereinflüsse von minus sieben Millionen Euro kaum ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. Alle anderen Geschäftsbereiche hätten sich deutlich weiterentwickelt, was der Vorstandsvorsitzende mit den zum Teil hervorragenden Zahlen belegte.

Der Blick auf den bisherigen Jahresverlauf 2019 stimmt positiv: In den Monaten Januar bis einschließlich Mai steigerte sich die ZG Raiffeisen-Gruppe inklusive der in GmbHs ausgegliederten Geschäftsbereiche Energie, Technik, Baustoffe und Tiernahrung bei allen Kennzahlen deutlich.

„Wenn der Wetterverlauf uns gewogen bleibt, werden wir das Geschäftsjahr 2019 recht erfolgreich abschließen“, prognostizierte der Vorstandsvorsitzende. Eine gute Woche nach der Veranstaltung ist jedoch zu konstatieren: Allmählich wird es in puncto Wasser wieder eng, und ergiebige Niederschlagsmengen sind aktuell nicht in Sicht. „Wir bleiben dennoch vorsichtig optimistisch“, so Glaser.

Der Vorstandvorsitzende stellte zudem zentrale strategische Entscheidungen vor, die neben gezielten Investitionen in ausgewählte Standorte zukunftsweisende Kooperationen mit anderen Genossenschaften umfassen. Während das im vergangenen Jahr mit der Raiffeisen Ware Austria (RWA)  gegründete Joint Venture HGD GmbH im Raiffeisen-Markt-Umfeld im Süden Deutschlands bereits Fuß fasst, setzt die Neugründung Europe Crop United (ECU) mit der CAC Colmar ein Ausrufezeichen hinter die Ambitionen beider Unternehmen auf dem Getreidevermarktungssegment.

In den Gremien kam es zu einigen Veränderungen. Neu im Aufsichtsrat sind Udo Schlachter (bislang im Beirat) und Franz Kraupe. Thomas König, Michael Strub und Markus Schmutz verstärken künftig den Beirat. Ihre letzte Generalversammlung in offizieller Funktion erlebten die Aufsichtsräte Alfred Sack und Friedrich Fröhlin sowie Beirat Franz Käppeler. Auch die Arbeitnehmer stellen einen neuen Vertreter im Aufsichtsrat. Heiko Marterer, Niederlassungsleiter bei der ZG Raiffeisen Technik, hat die Nachfolge von Hubertus Buhl angetreten, der aufgrund seiner neuen Regionalleiterfunktion ausscheidet.

Seine Antrittsrede vor der Generalversammlung hielt der neue Vorstand Dr. Holger Löbbert. Der 42 Jahre alte promovierte Diplom-Volkswirt führt Genossenschaft und Unternehmensgruppe neben Dr. Ewald Glaser und Lukas Roßhart. Genossenschaft und auch Unternehmensgruppe stünden insgesamt gut da. Einbringen will er sich insbesondere bei Zukunftsthemen wie der Digitalisierung.

 

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