23.06.2021

ZG Raiffeisen-Gruppe erwirtschaftet Rekordergebnis

Die ZG Raiffeisen blickt für das Geschäftsjahr 2020 auf das beste Ergebnis seit der Umstrukturierung zum Konzern vor rund zehn Jahren. Die genossenschaftliche Unternehmensgruppe mit Sitz in Karlsruhe erwirtschaftete einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 23,7 Millionen Euro – 14,7 Millionen mehr als im Vorjahr. Der Umsatz liegt wie im vergangenen Jahr bei rund 1,2 Mrd. EUR.

„Wir stellen fest, dass unser Verbrauchergeschäft verstärkt an Bedeutung im Konzern gewinnt“, fasst Vorstand Lukas Roßhart bei der Bilanz-Pressekonferenz in der Rastatter Badnerhalle zusammen. Der Ergebnisanteil der Geschäftsbereiche Energie, Baustoffe und Märkte lag bei über 60 Prozent.

Während die Corona-Pandemie die positive Gesamtentwicklung auf der einen Seite zusätzlich anschob, sorgten die Folgen des Klimawandels und der agrarpolitischen Weichenstellungen auf der anderen Seite für spürbare Auswirkungen. Insbesondere in der Getreidevermarktung fielen die Erfassungsmengen aufgrund von Hitze und Trockenheit deutlich geringer aus und auch das Betriebsmittelgeschäft war in einem nachhaltig rückläufigen Markt kleiner.

Anforderungen der Landwirte verändern sich

„Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist unumkehrbar“, so Vorstand Dr. Holger Löbbert. Hinzu kämen deutliche Veränderungen in den Anforderungen der landwirtschaftlichen Kunden. „Heute entscheiden zunehmend Kriterien wie Preis, Leistung, Flexibilität, Service und vor allem Geschwindigkeit, egal ob es um den Betriebsmittelbezug oder um Getreidekontrakte geht.“

Entscheidend sei jetzt, sich als starker Partner für die Landwirte neu zu positionieren. Strategisch reagiert die Genossenschaft mit gezielten Investitionen in Hauptstandorte, Bio-Standorte und Nischenspezialitäten, die eine höhere Wertschöpfung nach sich ziehen. Allein 3,5 Mio. EUR investiert die ZG Raiffeisen aktuell in eine Dinkelentspelzungsanlage im nordbadischen Wertheim, in der bereits die diesjährige Ernte verarbeitet werden wird. In den kommenden Jahren entstehen an Erfassungsstandorten zusätzliche Annahmekapazitäten für Biogetreide.

Allerdings stehen auch Standortschließungen an. Dafür sollen jedoch bestehende Niederlassungen durch Modernisierung mehr Leistungsfähigkeit erlangen und logistische Alternativkonzepte wie Ab-Feld-Abholung intensiviert werden. Weiter auf dem Vormarsch bleibt die ZG Raiffeisen auch bei den neuen Technologien: Das Dienstleistungsangebot der Tochtergesellschaft Landwirtschaft 4.0 wächst sukzessive.

Für Lichtblicke im insgesamt komplexen Geschäftsumfeld Agrar sorgen aktuell die hohen Verkaufspreise und der gute Vegetationsstand auf den Feldern der badischen Landwirte. Diese dürfen sich auch über eine Dividende von zwei Prozent und über die Warenrückvergütung für das zurückliegende Geschäftsjahr freuen.

Märkte steigern Umsatz um fast 19 Prozent

Die teils herausragenden Ergebnisse in den Verbraucherbereichen möchte Vorstand Lukas Roßhart nicht nur auf Effekte der Corona-Pandemie zurückführen. „Natürlich hat das verstärkte Kundeninteresse an Themen wie Gartengestaltung sowie Bau und Renovierung in der Pandemie unser Geschäft angekurbelt. Wir erfahren jetzt aber auch die Bestätigung dafür, dass wir mit unseren langjährigen strategischen Schwerpunktsetzungen wie Regionalität absolut richtig liegen und auch im Vertrieb sowie in den Geschäftsprozessen wesentliche Schritte nach vorne gemacht haben.“

Die ZG Raiffeisen Märkte steigerten ihren Umsatz 2020 um fast 19 Prozent und auch der Baustoffbereich wuchs dank konsequenter Vertriebsaktivität mit einem Umsatzplus von 13,7 Prozent überdurchschnittlich. Der Geschäftsbereich Energie war erneut erfolgreich mit seiner Strategie, Marktanteile auszubauen.

Auch der Blick auf den bisherigen Verlauf 2021 stimmt die Vorstände der ZG Raiffeisen-Gruppe äußerst zuversichtlich. „Neue Kunden, die uns im vergangenen Jahr kennenglernt haben, konnten wir offenbar von unserer Leistungsfähigkeit überzeugen“, so ihre Einschätzung. „Unsere Standorte sind weiter stark frequentiert und unser Service gefragt.“

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