Indirekte Maßnahmen gehen vor

Unkrautbekämpfung im Grünland erst nach Überschreiten der Schadschwelle

Bevor eine direkte Unkrautbekämpfung im Grünland vorgenommen wird, sollten zunächst indirekte Maßnahmen ergriffen werden. Durch eine Änderung der Düngung und Nutzung der vorhandenen Bewirtschaftung werden die Lebensbedingungen für viele Grünlandunkräuter bereits verschlechtert. Disteln, Wiesenkerbel, Bärenklau, Storchschnabel, Herbstzeitlose, Brennnessel, Schafgarbe und Scharfer Hahnenfuß sind durch eine Anpassung der Düngung, einen frühen Schnitt, intensive Beweidung oder mechanische Maßnahmen (z.B. Walzen) zu unterdrücken. Wenn möglichst viel Pflanzenmasse oberirdisch vorhanden und die Speicherorgane möglichst leer sind, ist der Zeitpunkt für eine mechanische Bekämpfung ideal. 

Eine direkte Bekämpfung kann nach einem problematischen Unkrautbesatz, d.h. nach Überschreiten der Schadensschwelle erfolgen. Eine Nach- oder Übersaat, begleitet von einer narbenschonenden Bewirtschaftung, empfiehlt sich zur Schließung der entstandenen Lücken auf den entsprechenden Flächen. Verfolgen Sie auch hier den Grundsatz: Gräser gegen Unkräuter.

Bekämpfungsrichtwerte Grünlandunkräuter

Unkraut Pflanzen je 10 m² Deckungsgrad in %
Vogelmiere   10-15
Hahnenfuß 3-5  
Binsen 3-5  
Stumpfblättriger Ampfer 3-5  
Distelarten 3  
Brennnessel 3-5  
Löwenzahn 10-15  
Duwock (Schachtelhalm)   < 1 % in der Grünmasse