Naturstein verlegen

Tipps und Verlegemuster für Ihre Terrasse

Wer Natursteinplatten auf seiner Terrasse verlegen möchte, kann zwischen verschiedenen Mustern bei der Verlegung wählen. Neben einer schönen Auswahl an Verlegemustern sollten Terrassenliebhaber aber auch einige Tipps beherzigen, wenn sie selbst Naturstein verlegen.

Wenn die Terrassenplatten aus Naturstein ausgewählt und geliefert sind, kommt die eigentliche Arbeit: Die Natursteinplatten müssen verlegt werden. Das gelingt in mehreren aufeinander folgenden Schritten. Zuerst gilt es, den Untergrund richtig vorzubereiten, bevor Sie den Naturstein verlegen. Zudem sollten Sie klären, welche Verlegeart für Ihre Natursteinplatten bzw. Terrasse am besten geeignet ist. Nicht zuletzt spielt dabei auch die Wahl des Verlegemusters der Platten eine Rolle. Den krönenden Abschluss machen dann die Fugen. Die folgenden Tipps und Inspirationen zu Verlegemustern unterstützen Sie dabei, Ihre Terrassenplatten Schritt für Schritt richtig zu verlegen.

Vorbereitung des Untergrunds

Der richtige Untergrund für die Natursteine ist wichtig, damit das Material nicht nur richtig sitzt, sondern auch gut vor Frostschäden geschützt ist. Um den Untergrund vorzubereiten, stecken Sie die Fläche Ihrer Terrasse ab und beginnen mit dem Aushub. Achten Sie darauf, dass Sie ein leichtes Gefälle einarbeiten, damit Wasser über den Unterbau abgeleitet werden kann. Auch das gehört zum Frostschutz bereits dazu.

Nach dem Aushub verdichten Sie den Boden und bringen Trag- und Frostschutzschicht auf. Die beiden Schichten bestehen in der Regel aus Kies oder Schotter. Auch diese Schichten werden verdichtet. Während die Tragschicht das Gewicht der Natursteine ableitet und damit das Absacken der Terrasse verhindert, leitet die Frostschutzschicht Wasser ab und schützt den Naturstein vor frostbedingten Sprüngen.

Die Vorbereitung des Untergrunds sollte sehr gewissenhaft erfolgen, um ein Absacken oder Schäden an den Platten zu vermeiden. Sind Sie sich unsicher, wie Sie den Untergrund für Ihre Terrasse vorbereiten müssen, helfen wir Ihnen gerne weiter.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Abstecken der Fläche
  • Aushub des Bodens (mind. 30 Zentimeter tief für den Unterbau; leichtes Gefälle für den Wasserablauf)
  • Verdichtung der Erde
  • Aufbringen von Trag- und Frostschutzschicht (Frostschutzschicht mit mind. 10 Zentimeter Stärke)
  • 3-fache Verdichtung von Trag- und Frostschutzschicht

Verlegearten und ihre Vor- und Nachteile

Naturstein verlegen bedeutet aber nicht nur die richtige Vorbereitung des Untergrunds. Auch bei der Art der Verlegung muss eine Entscheidung getroffen werden. Natursteinplatten können sowohl fest verlegt werden, als auch lose oder teilgebunden. Welches Verfahren beim Verlegen einsetzbar ist, hängt mitunter auch von der Steinart ab. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Fachmann vor Ort oder nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Übersicht der Verlegearten

Entscheiden Sie sich für die feste Verlegung, werden die Terrassenplatten mit Einkornmörtel oder Fliesenkleber platziert und anschließend verfugt.

Vorteile:

  • besonders pflegeleichter Terrassenboden durch geschlossene Fugen
  • eignet sich sehr gut für Natursteinplatten unterschiedlicher Stärken
  • empfohlen bei Terrassenplatten aus Sandstein

Nachteile:

  • Kostspieliger durch Mörtel und Fugenmasse
  • je nach eigenen Kenntnissen Fachmann erforderlich

Mörtelbett: Dünnbett, Mittelbett oder Dickbett?

Die Höhe des Mörtelbetts richtet sich nach Gesteinsart und Einsatzbereich. Ein Dünnbett findet im Außenbereich keine Anwendung. Ob Sie auf ein Mittel- oder Dickbett setzen sollten, hängt davon ab, welchen Naturstein Sie verwenden, wie sein Format und seine Maßhaltigkeit ist. Meist ist das Mittelbett die beste Lösung, um größere Toleranzen auszugleichen oder mit großformatigen Platten zu arbeiten. Das Mittelbett ist zwischen 5 und 20 Millimeter dick. Ein Dickbett wird im privaten Bereich eher selten genutzt, da es zeit- und kostenintensiv ist.

Die lose Verlegung ist die einfachste Form, Natursteinplatten zu verlegen. Dabei werden die Platten einfach auf einem Splittbett verlegt.

Vorteile:

  • schnell, einfach und kostengünstig
  • Platten sind leicht austauschbar bei Beschädigungen

Nachteile:

  • Edelsplitt notwendig, um das Risiko von Verfärbungen der Platten zu mindern
  • Terrasseneinfassung notwendig, um das Verrutschen der Platten zu vermeiden

Bei der teilgebundenen Verlegung nutzen Sie die Vorteile von loser und fester Verlegung in Kombination. Die Platten werden im Splittbett verlegt und anschließend teilverklebt sowie verfugt.

Vorteile:

  • Platten liegen sehr fest im Splittbett und kuppeln nicht
  • Unkrautbildung wird durch wasserdurchlässige Drainfuge vorgebeugt

Nachteile:

  • Buttering-Verfahren mit Fliesenkleber und Verfugung mit zähelastischem Fugenmaterial bedarf in der Regel Fachkunde und ist materialaufwändiger

Sie haben eine Dachterrasse? Oder einen Balkon und wollen dennoch Natursteinplatten verlegen? Dann ist ein Stelzlager die richtige Wahl. Dieses Verfahren zeichnet sich durch ein geringes Gewicht aus – ideal für Dachterrasse oder Balkon. Beim Stelzlager ist kein Bettungsmaterial wie Splitt oder Kies notwendig. Die Platten werden punktuell auf Stützen an den Plattenkanten aufgelegt.

Naturstein verlegen: Muster von klassisch bis dynamisch

Beim Verlegen können Sie nach individuellen Vorlieben verschiedene Muster einsetzen. Hier stellen wir Ihnen die gängigsten Verlegemuster vor:

Beim Halbverband verlegen Sie die Platten Ihres Natursteins versetzt. Die einzelnen Platten sind also nicht bündig. Für den Halbverband versetzen Sie dafür die Terrassenplatten der nächsten Reihe um die Hälfte der Längskante der vorherigen Reihe. Beim Viertelverband beträgt der Versatz entsprechend nur ein Viertel der Längskante. Halb- und Viertelverband eignen sich vor allem für Terrassenplatten mit einem Kantenverhältnis von 1:4. Erzeugt wird durch das Muster eine abwechslungsreiche Optik, die dennoch eine Richtung vorgibt.

Wie bei Halb- oder Viertelverband verlegen Sie die Natursteinplatten auch beim wilden Verband versetzt. Allerdings ohne klare Vorgabe für die Größe des Versatzes. Dieser ist pro Reihe unterschiedlich, was deutlich mehr Dynamik und Leben erzeugt.

Natursteinplatten bilden beim klassischen Kreuzverband an den Ecken mit der Fuge ein Kreuz. Dieses Verlegemuster rückt Ordnung und Symmetrie in den Fokus und bleibt damit neutral. Mehr Dynamik erhalten Sie durch diagonales Verlegen im Kreuzverband. Ähnlich wie der Halb- oder Viertelverband bzw. der wilde Verband geben die Terrassenplatten beim klassischen Kreuzverband eine Richtung vor.

Der römische Verband ist besonders für ein mediterranes Flair beliebt und wird oft in Kombination mit Platten aus Travertin verwendet. Beim römischen Verband erfolgt eine „wilde" Verlegung quadratischer und rechteckiger Plattenformate in festgelegten Größen. So entstehen keine Kreuzfugen oder langlaufende Fugen. Der römische Verband ist richtungslos und neutral. Allerdings sollte er eher für große Flächen genutzt werden, da er sonst schnell unruhig wirkt.

 

Polygonalplatten haben vollkommen verschiedene Formen. Die Asymmetrie bietet Ihnen viel Gestaltungsspielraum, da Sie die Platten ganz nach Belieben (und Passform) verlegen können. Das ungeordnete Muster erhält oft einen mediterranen Touch und ist sehr beliebt bei Sand-, Kalkstein oder Granit.

Kleinpflaster aus Naturstein wird zwar weniger für Terrassen genutzt, gerne aber für Gartenwege oder Auffahrten und damit auch für Gestaltungselemente rund ums Haus. Bei Kleinpflaster können Sie die einzelnen Steine entweder kreisförmig, in Läuferreihen oder in Bogenform verlegen.

Für ein Kreismuster brauchen Sie dabei trapezförmige Steine. Der Vorteil des Kreises: Er kann leicht organisch erweitert werden. Kleinpflaster, das kreisförmig verlegt wird, wird daher oftmals für Auffahrten oder doch für Terrassen genutzt. Beim Segmentbogen liegt der Vorteil ähnlich.

Krönender Abschluss: Die Fuge

Die Fuge ist optisch das i-Tüpfelchen Ihrer Terrasse. Je nach gewählter Verlegeart, können Sie zwischen losen Fugen aus Splitt oder festen mit Fugenmasse (auch in unterschiedlichen Farben) entscheiden. Der Vorteil einer festen Verfugung mit Fugenmörtel: Sie lässt sich einfacher reinigen und Unkraut hat keine Chance. Das erleichtert es Ihnen vor allem, wenn Sie Ihre Terrassenplatten reinigen.

Achtung: Für das Verfugen sollten Sie bereits beim Verlegen ausreichend Anschlussfuge am Rand der Fläche sowie Dehnungsfugen gegen Spannungsschäden einplanen.

Fazit: Naturstein verlegen ist auf verschiedene Weise möglich

Der Gestaltungsspielraum beim Verlegen von Terrassenplatten aus Naturstein sind groß, sowohl beim Verfahren als auch bei Mustern, die Sie legen können. Damit Sie Ihre Terrasse ganz nach Ihren Wünschen realisieren können, sollten Sie sich im Zweifelsfall immer an Fachpersonal wenden. So erhalten Sie Sicherheit was mögliche Verlegearten, Anleitung für Muster und die passende Verfugung betrifft.