Laminat verlegen – darauf sollten Sie achten

Wie lässt sich Laminat am einfachsten verlegen? Unsere Anleitung unterstützt Sie dabei, Ihren Laminatboden Schritt für Schritt fertigzustellen.

Laminat ist ein Allrounder unter den verschiedenen Bodenbelägen. Es ist leicht zu reinigen, strapazierfähig und zeichnet sich durch eine wohnliche Behaglichkeit aus. Zudem stehen viele verschiedene Designs zur Auswahl – von der klassischen Holzoptik bis hin zu Stein- und Beton-Imitaten. Ein weiterer Pluspunkt: Laminat hat in der Regel eine geringe Aufbauhöhe und ist einfach zu verlegen. Daher eignet sich Laminatboden auch ideal für Hobby-Handwerker:innen, wenn sie ein paar Aspekte berücksichtigen. Worauf Sie achten sollten, wenn Sie Laminat verlegen, zeigen wir Ihnen in unserer Anleitung.

Übrigens gibt es eine große Auswahl an Bodenbelägen. Neben Laminat können Sie genauso Fliesen verlegen oder aber einen Boden aus Kork, Parkett sowie Vinyl umsetzen. Eine Übersicht verschiedener Bodenbeläge und ihrer Eigenschaften haben wir separat für Sie zusammengestellt.

Welches Laminat kaufen? – wichtige Kriterien

Bevor Sie Laminat verlegen, steht der Kauf der Dielen an. Laminat gibt es in unterschiedlichen Preisklassen für verschiedene Qualitätsstufen. Wichtig beim Kauf sind sowohl die Paneele-Stärken, als auch die Nutzungsklasse. Für die Stärke der Paneele gilt: Kaufen Sie am besten Laminat, dass eine Stärke ab sieben Millimetern aufweist. Das garantiert genügend Stabilität der Feder und Nut, an denen die Dielen zusammengefügt werden.

Die Nutzungsklasse gibt Ihnen an, wie hoch die Abriebresistenz der Dielen ist. Gerade für stark beanspruchte Räume wie dem Wohnzimmer, Kinderzimmer oder dem Flur sollte die Nutzungsklasse zwischen 21 und 23 liegen. Grundsätzlich heißt es: Je höher die Beanspruchung des Bodens, desto höher sollte auch die Nutzungsklasse sein. Sind Sie sich unsicher, welche Klasse für Ihren Laminatboden infrage kommt, beraten wir Sie gerne. Nehmen Sie hier mit uns Kontakt auf!

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Kauf ist die Trittschalldämmung. Laminat weist einen hohen Trittschalleffekt auf. Ohne entsprechende Dämmung hallt also jeder Tritt (besonders bei Absätzen) im Zweifel durch die ganze Wohnung oder das ganze Haus. Die Trittschalldämmung kann optional bei verschiedenen Laminat-Produkten bereits integriert sein. Das spart natürlich zusätzliches Dämmmaterial für den Untergrund. Andererseits fungiert ein separates Dämmmaterial zeitlich auch als Ausgleich für kleinere Unebenheiten im Boden. Ob Sie sich für Laminat mit integrierter Trittschalldämmung entscheiden, hängt letztlich aber auch vom Budget ab, da diese Produkte hochpreisig sind.

Laminat gilt bei vielen Hobby-Handwerker:innen noch als klassischer Bodenbelag für Wohnzimmer, Kinderzimmer, Schlafzimmer und gegebenenfalls den Flur. Mittlerweile können Sie Laminatboden aber auch im Badezimmer verlegen – wenn er feuchtraumgeeignet ist. Laminat für Feuchträume hat einen integrierten Quellschutz, der das Material besonders wasserabweisend macht. Auch diese Produkte sind eher hochpreisig. Dennoch kann, je nach persönlichem Empfinden, die Haptik von Laminat im Badezimmer angenehmer sein als Fliesen. Vor allem, wenn keine Fußbodenheizung vorhanden ist, ist Laminat etwas wärmer. Für eine angenehme Haptik sollten Sie ebenfalls auf hochwertiges Laminat zurückgreifen. Dieses zeichnet sich mitunter auch daraus aus, dass die Dielen Holz wie beim Parkettboden nicht nur optisch nachahmen, sondern auch haptisch durch eine fühlbare Maserung.

Wer eine Fußbodenheizung sein Eigen nennt, sollte bei der Auswahl des Laminats besonders Acht geben. Nicht alle Produkte sind für die Fußbodenheizung geeignet. Berücksichtigen Sie daher den Hinweis, ob das Laminat mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden kann. Allgemein sollten Sie aber auch bedenken, dass Holz ein eher schlechter Wärmeleiter ist und Laminat die Wärme der Fußbodenheizung auch bei entsprechender Eignung nicht ideal leitet, im Gegensatz zum Fliesenboden.

Laminat verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Materialbedarf berechnen

Wenn Sie Laminat verlegen, achten Sie schon beim Materialbedarf darauf, dass Sie nicht zu knapp planen. Berechnen Sie die benötigte Menge Dielen großzügig, etwa um den Verschnitt zu berücksichtigen. Die Fläche des Bodens ist also nur das Minimum des Materialbedarfs. Rechnen Sie etwa fünf bis zehn Prozent mehr Laminat ein. Auch bei den Sockelleisten sollten Sie etwas mehr kaufen, als nur das Mindeste. 

2. Akklimatisierung

Laminat arbeitet und jeder Raum hat ein anderes Raumklima. Daher sollten Sie das gekaufte Laminat etwa zwei Tage vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn in den Raum legen, der den neuen Boden erhalten soll. So haben die Dielen Zeit, sich zu akklimatisieren. Das beugt effektiv Fugenbildung vor.

3. Untergrund vorbereiten

Laminat kann nicht auf den bloßen Estrich verlegt werden. Selbiges gilt für Fliesen und auch Teppichboden sollten Sie zuvor entfernt und Rückstände des Klebers vollständig abgetragen haben. Der Untergrund muss fest und eben sein, bevor Sie das Laminat verlegen. Aber es braucht auch eine Wärmedämmung, sofern der Boden nicht anderweitig gedämmt ist, je nach Produkt eine Trittschalldämmung und abhängig vom Raum und Untergrund eine Feuchtigkeitssperre – die sogenannte Dampfsperre. 

Prüfen Sie vor dem Verlegen am besten mit einer Wasserwaage, ob der Boden eben ist. Sind Unebenheiten festzustellen die zwischen drei und fünf Zentimeter betragen, müssen sie mit Ausgleichsmasse geebnet werden. Halten Sie dabei unbedingt die Trockenzeit laut Herstellerangaben ein. Bei noch größeren Unebenheiten müssen Sie mit Gibs- oder Grobspanplatten bzw. OSB-Platten diese ausgleichen. 

Wärmedämmung, Dampfsperre und Trittschalldämmung werden in dieser Reihenfolge auf dem Boden aufgebracht, sofern notwendig. Eine Dampfsperre kann beispielsweise notwendig sein, wenn Sie einen Betonboden als Untergrund haben. Dieser zieht ansonsten schnell Feuchtigkeit und kann das Laminat so beschädigen. Unsere Fachleute beraten Sie gerne, welche Schichten Sie für Ihren Laminatboden benötigen. 

4. Laminat verlegen – so geht's richtig

Jetzt geht's ans eigentliche Verlegen des Laminatbodens. Die Dielen werden schwimmend verlegt. Das heißt, sie sind nicht fest mit dem Untergrund verbunden. Da das Material sich bei Temperaturschwankungen ausdehnt und wieder zusammenzieht, ist es nötig, an der Wand eine Dehnungsfuge einzuplanen. Diese sollte zehn Millimeter betragen. Nutzen Sie dafür am besten Abstandskeile im entsprechenden Format. 

Bei der Ausrichtung der Dielen gibt es grundsätzlich kein Richtig oder Falsch. Es ist Geschmackssache. Oft wird Laminat längs verlegt, um einen rechteckigen Raum größer wirken zu lassen. Ein anderer Vorteil der Längsausrichtung: Das Licht fällt nur auf die kleinen Stöße (die „Naht" zwischen den einzelnen Dielen) und damit auf die unauffälligeren Übergänge.

Bei der Verlegung sollten Sie darauf achten, dass die Stöße der jeweils nachfolgenden Reihe um 30 bis 40 Zentimeter versetzt zur vorigen Reihe sind. Beim Zuschnitt bedeutet das: Haben Sie ein Stück der vorigen Reihe, dass kleiner als 30 Zentimeter ist, ist dieses leider nicht mehr zu gebrauchen. Zeigt sich nach ein paar Reihen, dass die Stöße stufenförmig verlaufen, machen Sie alles richtig! Achten Sie aber auf möglichst gleiche Abstände.

Früher wurde Laminat an Feder und Nut noch verleimt. Heute sind Klick-Systeme gängig und machen das Verlegen von Laminat entsprechend leicht. Lassen Sie Feder und Nut aber immer komplett einrasten. Andernfalls kann beides beschädigt werden und die Diele ist nicht mehr zu gebrauchen. Das Zusammenführen kann haken. Damit keine Fuge entsteht und das Laminat einrastet, nutzen Sie ein Schlagholz und führen darauf einen behutsamen Hammerschlag aus. Schlagen Sie aber niemals direkt auf Nut oder Feder, um Beschädigungen zu vermeiden.

In den meisten Fällen werden Sie wahrscheinlich die ein oder andere Aussparung zuschneiden müssen – etwa für Heizungsrohre. Schneiden Sie dafür die Paneele zuerst in die richtige Länge und zeichnen dann die Aussparung ein. Bohren Sie – ideal ist ein Forstnerbohrer – in die spätere Aussparung und sägen dann diese schräg von der Bohrung ausgehend bis an den Paneelrand aus. Die entstehende Dehnungsfuge und Aussparung werden später dann mit einer Rosette überdeckt.

Zum Schluss bringen Sie die Sockelleisten an. Die Leisten sollten mindestens 15 Millimeter dick sein, um die Dehnungsfuge zu verdecken. Je nach Produkt wird sie mit Nägeln oder Schrauben bzw. Klicken oder Kleben befestigt. Die Kür ist natürlich der Zuschnitt der Sockelleisten für die Ecken des Raums. Der Winkel sollte idealerweise 45 Grad betragen, damit die Leisten perfekt in der Ecke der Wand abschließen.

Laminat verlegen mit Tipps von Fachleuten

Laminat zu verlegen ist vergleichsweise einfach. Vor allem im Vergleich zu anderen Bodenbelägen wie Fliesen oder Vinyl. Mit unseren Tipps wissen Sie, worauf es bei der Verlegung der Dielen ankommt. Bei Fragen rund um Ihren Laminatboden stehen wir Ihnen mit unserem Fachpersonal gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns hier!