30.06.2020
Ulrike Mayerhofer

Generalversammlung: Glückwünsche für scheidenden Vorstandsvorsitzenden

Die Mitglieder der ZG Raiffeisen eG setzen auch in Zeiten großer Herausforderungen ihr Vertrauen fest in ihren Vorstand. Mit überwältigender Mehrheit haben sie bei der Generalversammlung am 26. Juni der Entlastung des dreiköpfigen Führungsgremiums Dr. Ewald Glaser, Lukas Roßhart und Dr. Holger Löbbert ebenso zugestimmt wie Jahresabschluss und Gewinnverwendung.

Damit verzichten die Mitglieder nach einem Ergebnis, das von der Bußgeldzahlung ans Bundeskartellamt belastetet wird, auf die Auszahlung einer Dividende. Einer einzigen kritischen Frage standen mehrere Glückwünsche an den Vorstandsvorsitzenden Dr. Ewald Glaser gegenüber, der nach 23 Jahren an der Unternehmensspitze in den Ruhestand wechselt.

Glaser verwies in seinen Ausführungen zum Geschäftsjahr 2019 auf den Aufwärtstrend im operativen Geschäft nahezu aller Sparten der gesamten Unternehmensgruppe. Allein der Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion spürt die Auswirkungen der zunehmend schwierigeren Bedingungen in der Agrarbranche. „Besonders der Umsatz mit Spezialprodukten ist noch einmal deutlich zurückgegangen“, so der Vorstandsvorsitzende in seinem Vortrag, der wie die gesamte Veranstaltung live auf Computer, Laptops oder Smartphones der Mitglieder übertragen wurde.

Coronabedingt hatten sich Vorstand und Aufsichtsrat für die Form der virtuellen Generalversammlung entschieden, ein Novum für die Genossenschaft. Die Stimmabgabe erfolgte per Mausklick, Fragen konnten per Chat oder telefonisch über eine Hotline gestellt werden und wurden direkt zur Beantwortung in die laufende Veranstaltung gegeben.

Einem Mitglied, das neben der Kartellstrafe auch nochmals den Schadensfall im Geschäftsbereich Energie vor nunmehr vier Jahren kritisch erwähnte, konnte  Glaser mit Fakten begegnen. Sämtliche Verluste seien nach einem erneut hervorragenden Jahresergebnis der ZG Raiffeisen Energie GmbH und der Tochter Honeck-Waldschütz Energie mehr als kompensiert, die Versicherungsentschädigung von 3 Mio. EUR eingerechnet.

„Die Vermögens- und Finanzlage der ZG Raiffeisen eG ist geordnet“, hatte er den Mitgliedern in seinem Bericht anhand der relevanten Zahlen bereits erläutert. Kreditlinien seien bei weitem nicht ausgelastet und die wichtigsten Investitionen aus dem Cash-flow finanziert worden.

Investitionen tätigt die ZG Raiffeisen auch im laufenden Jahr, wenn auch coronabedingt etwas zurückhaltender als ursprünglich geplant, wie der Vorstandsvorsitzende die Mitglieder wissen ließ. Die Bauarbeiten an dem neuen Raiffeisen Markt in Stockach laufen bereits, weitere Projekte sind Baustoffniederlassungen in Welschingen und Kirchzarten sowie der Grundstückerwerb für eine neue Technik-Werkstatt in Heitersheim.

Zu Ende betreuen wird Glaser diese Vorhaben nicht mehr. In der Generalversammlung, in deren Rahmen auch der Aufsichtsrat mit großer Mehrheit entlastet wurde, hatte er seinen letzten offiziellen Auftritt. Er bedankte sich bei den Mitgliedern „für das große Vertrauen, das Sie mir geschenkt haben, die positive Begleitung, aber auch das Verständnis für die massiven Strukturveränderungen“.  Seine Hauptaufgabe habe er immer darin gesehen, „mit Hilfe der Wettbewerbsfähigkeit der ZG Raiffeisen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Mitglieder zu fördern“.

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