18.09.2020
Jens Kreutzfeldt

Nach der Ernte ist vor der Saat: Drei digitale Hilfsmittel, die einander ergänzen

Alles in einer Hand? Agar.App, Acker24, Ackerwetter (Bild: AdobeStock/ZG Raiffeisen)

Kaum ist die Ernte vorbei, steht schon wieder die nächste Aussaat an, und damit wichtige Entscheidungen für die kommende Saison. Verschiedene digitale Hilfsmittel können diese Entscheidungen und die daraus folgenden Arbeitsschritte erleichtern. Damit hat der Landwirt idealerweise auf einem Endgerät die Planung aller anstehenden Arbeitsschritte in einer Hand.

Nach der Ernte stellen sich für Landwirte wieder die existenziellen Fragen für die kommende Saison, die den Betriebserfolg in den nächsten Monaten maßgeblich bestimmen werden: Welche Sorten passen am besten zu meinen Standorten? Wie wird das Wetter, und wann sind die Aussaatbedingungen optimal? Wie kann ich alle meine Maßnahmen am besten gesetzeskonform dokumentieren?

Hierfür gibt es verschiedene digitale Lösungen, die bei der Entscheidungsfindung und bei der Umsetzung helfen können und die zugleich in die sprichwörtliche Hosentasche passen, also idealerweise alle auf einem Endgerät laufen. Wir stellen drei davon vor, die sich gegenseitig ergänzen.

Welche Sorten passen am besten zu meinem Betrieb?

Die Antwort auf die erste Frage muss jeder Landwirt individuell jeweils für sich finden: Welche Kulturen und Sorten passen am besten zu meinem Betrieb? Die nötige Praxiserfahrung bringt er selbst mit, die erforderlichen aktuellen Fachinformationen liefern Anwendungen wie die Agrar-App der ZG Raiffeisen. Sie bietet neben pflanzenbaulichen Informationen und Börsenkursen auch Zugriff auf Sicherheitsdatenblätter, eine Übersicht mit allen in Deutschland zugelassenen Pflanzenschutzmitteln sowie einen Sortenratgeber.

Im Login-Bereich erhalten Mitglieder und Kunden der ZG Raiffeisen exklusiv spezielle Pflanzenbauempfehlungen und Infektionswarnungen für Ackerbau, Sonderkulturen, Ökolandbau und Grünland als Push-Nachrichten direkt auf ihr mobiles Endgerät. Dazu gibt es Tipps und Anbauempfehlungen mit den Videos vom Informationsdienst „Produktionsmanagement aktuell“.

Zahlreiche Informationen über aktuelle Trends auf den Agrar-Märkten helfen den Landwirten außerdem, die Vermarktungsaussichten ihrer bevorzugten Kulturen und Sorten zu beurteilen. Mit der Watchlist und dem Preisalarm für bestimmte Produkte können sie bei der Vermarktung ihrer Ernte dann in Echtzeit auf die Märkte reagieren und werden über exklusive Angebote und Aktionen informiert.

Die Anwendung verfügt auch über einen offenen Bereich, der für alle Nutzer zugänglich ist. Er bietet neben pflanzenbaulichen Informationen und Börsenkursen auch Zugriff auf Sicherheitsdatenblätter, eine Übersicht mit allen in Deutschland zugelassenen Pflanzenschutzmitteln sowie einen Sortenratgeber. Vom Geschäftsbereich Vermarktung gibt es dazu tägliche Marktberichte. In der Ackerwetter-Box können Nutzer außerdem das aktuelle Wetter sowie Wettervorhersagen für die kommenden drei Tage abrufen.

Vorsprung durch eigene Wetterdaten

Mit der Anbau-Planung ist der erste große Schritt getan, doch dann folgt unausweichlich die Frage: Wann sind die Böden befahrbar? Wann sind die Aussaatbedingungen für meine geplanten Maßnahmen am günstigsten?

Die Antwort auf diese Frage hängt maßgeblich von der Wetterentwicklung ab und kann daher nur mithilfe von möglichst exakten Wettervorhersagen beantwortet werden. Dafür sind entsprechende Wetterdaten erforderlich. Das Portal ackerwetter.net stellt dafür in der kostenlosen Basis-Version deutschlandweit ein allgemeines Wetterstationen-Netz zur Verfügung. Es liefert Wetterprognosen für einen Umkreis von jeweils 5 Kilometern.

In der kostenpflichtigen Profi-Version für 99 Euro im Jahr plus Mehrwertsteuer bekommt der Nutzer dagegen Wettervorhersagen auf 250 Meter genau. Hier können Landwirte eigene virtuelle Stationen anlegen, die Wetterdaten für beliebige Koordinaten auf dem eigenen Betriebsgelände liefern. Wer es noch genauer wissen möchte, der kann sich schließlich über den Wetter-Shop eigene Wetterstationen zulegen, die direkt vor Ort auf dem Feld messen.

Über die Ackerwetter-App hat der Profi-Nutzer dann seine betriebseigenen Wetterdaten immer im Blick. Sogenannte „ArbeitsAmpeln“ zeigen die mitunter kritischen Zeitfenster für bestimmte Arbeitsgänge an und signalisieren, wann eine Maßnahme besser vermieden werden sollte, die angesichts der aktuellen Witterung keinen Mehrwert bringt. So kann der Landwirt seine Arbeitsplanung optimieren und Betriebsmittel gezielter einsetzen. Zusätzlich liefert der „AckerAlarm“ je nach Wetterlage aktuelle Informationen über den Infektionsdruck bei den wichtigsten Pflanzenkrankheiten.

Schlag-fertig: Acker24

Nach der Ausbringung folgt schließlich Schritt drei: Die gesetzlich vorgeschriebene Dokumentation. Dabei hilft Acker24, ein Dokumentations- und Planungstool, mit dem Landwirte ihre Maßnahmen jederzeit, also auch unterwegs, einfach und schnell buchen können.

Acker24 ist eine reine Online-Anwendung, daher müssen die Nutzer keine Software installieren, sondern sich lediglich registrieren. Nach der Registrierung kann der Landwirt bereits vorhandene Schlagdokumentationen aus FIONA übernehmen. Dank einer eigenen Schnittstelle können Kunden der ZG Raiffeisen außerdem die Lieferscheine ihrer Genossenschaft direkt in die Schlagkartei importieren und die darin enthaltenen Produktangaben für Nährstoffdokumentation und -management nutzen. Wer Acker24 nutzt, zahlt 149 Euro im Jahr plus Mehrwertsteuer  für den ersten Betrieb und 49 Euro plus Mehrwertsteuer für jeden weiteren.

Der neu integrierte Behördencheck prüft alle Eingaben auf Behördentauglichkeit und gibt damit mehr Sicherheit bei der Dokumentation. Unter anderem prüft der PSM-Check alle eingesetzten Pflanzenschutzmittel auf die aktuelle Zulassungssituation. Mit dem N-Check haben Nutzer einen Überblick, ob die jeweiligen Grenzwerte für die Düngung eingehalten werden. Und der Greening-Check prüft die gewählte Fruchtfolge auf beihilferelevante Greening-Auflagen.

Mit Acker24 lässt sich der manuelle Aufwand bei der Datenerhebung deutlich reduzieren. Wer sich mit den ersten Schritten schwertut, kann sich die Schlagkartei gegen eine Gebühr von 29 Euro plus Mehrwertsteuer von der ZG Raiffeisen einrichten lassen.

Noch Fragen? Wir beraten Sie gerne.

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