Fliesen verlegen: Mit diesen Schritten gelingt der Fliesenboden

Die zu fliesende Fläche zu berechnen, ist der erste Schritt in der Planung. Aus der Fläche ergibt sich die benötigte Menge Fliesen. Allerdings sollten Sie hier nicht zu knapp planen. Und das nicht nur, um später einmal gegebenenfalls gesprungene Fliesen im Boden austauschen zu können. Bereits beim Verlegen der Bodenfliesen kann es mal zum Sprung kommen – oder auch beim Zuschnitt. Gut, wenn dann genügend Ersatzfliesen vorhanden sind. Als Faustregel gilt: Rechnen Sie für den Kauf der Fliesen zur benötigten Menge nach Quadratmetern fünf bis zehn Prozent hinzu. 

Neben der Optik spielt auch die Raumfunktion eine wichtige Rolle bei der Auswahl geeigneter Fliesen. Wollen Sie beispielsweise für den Boden im Badezimmer Fliesen verlegen, sollten Sie auf feuchtraumgeeignete Fliesen achten. Sie sind rutschhemmend und bieten Sicherheit im Bad. Bei stark genutzten Räumen wie dem Flur oder der Küche sollten Sie zudem die Abriebklasse berücksichtigen, damit Sie sich für eine robuste Fliese entscheiden, die lange schön bleibt.

Grundsätzlich sollten Fugen zur Größe der Fliese passen, also: große Fliese, große Fuge bzw. kleine Fliese, kleine Fuge. Wie breit die Fugen werden sollen, hängt aber auch vom gewünschten Fugenbild ab. Gerne beraten wir Sie hier, welche Möglichkeiten Sie haben, die sich harmonisch ins Gesamtbild Ihres Projekts einfügen. Nehmen Sie hier mit uns Kontakt auf! Bei schmalen Fugen bietet es sich etwa an, auf kalibrierte und rektifizierte Fliesen zurückzugreifen, da ansonsten Fliesen gewisse Toleranzen in ihren Maßen haben.

Bevor Sie mit dem Verlegen der Fliesen starten, sollten Sie im Idealfall einen Fliesenplan erstellen. Auf Millimeterpapier gezeichnet, hilft dieser, das Verlegen detailliert zu visualisieren. Dafür messen Sie die Fläche des Bodens (oder auch der Wand) aus und übertragen sie maßstabsgetreu auf das Papier. Im Anschluss können Sie auf dem Fliesenplan das Verlegemuster planen und direkt auch schauen, wo Sie etwa Fliesen zuschneiden müssen. Der Vorteil des Flieseplans liegt auf der Hand: Sie können Fehler besser vermeiden und einfach auch verschiedene Optionen für Verlegemuster durchspielen. Alternativ können Sie natürlich auch die Fliesen erst einmal probeweise trocken auf den Fußboden legen. Das ist allerdings nicht so genau wie ein Fliesenplan.

Mit dem Fliesenplan können Sie wie gesagt ganz einfach verschiedene Verlegemuster durchspielen. Wie auch bei Natursteinplatten für Terrassen, gibt es verschiedene Varianten, Innenfliesen zu verlegen. Klassisch und vergleichsweise einfach ist der Kreuzverband bzw. die Parallelverlegung. Sie ist auch für Anfänger geeignet. Ein Diagonalverband ist dagegen schon anspruchsvoller und eher für erfahrene Handwerker:innen. Gleiches gilt für den Halbverband, Drittel-/ Viertelverband, Wilden Verband, Bahnenverband oder den Römischen Verband, Fischgräten-, Hexagonal- und Polygonalverband.

Der Untergrund muss vor Verlegen der Fliesen gründlich gereinigt werden. Schmutz, Reste vom alten Belag und andere Rückstände sollten Sie komplett entfernen, damit der Fliesenkleber hält. Auch Unebenheiten sollten Sie mit Bodenausgleichsmasse glätten, um Spannung auf den Platten zu vermeiden und eine ebene Fläche zu erhalten. Für die Verteilung der Bodenausgleichsmasse eignet sich ein Gummiwischer. Ist die Ausgleichsmasse vollkommen getrocknet, folgt noch eine Grundierung. Für saugfähige Untergründe ein Tiefengrund, für nicht-saugfähige Untergründe ein Haftgrund.

Mischen Sie den Fliesenkleber immer nach Anleitung des Herstellers. Selbiges gilt für das Auftragen vom Kleber. Grundsätzlich tragen Sie den Fliesenkleber mit einem Zahnspachtel (die Größe variiert nach der Größe der Fliesen) gleichmäßig zwischen fünf und zehn Millimeter dick auf. Achten Sie darauf, dass Sie nur so viel Fliesenkleber auf einmal aufbringen, wie Sie Platten verlegen können, bis der Kleber anzieht. Im Zweifel lieber in kleinen Abschnitten die Fliesen verlegen.

Im nächsten Schritt verlegen Sie die Bodenfliesen (oder auch Wandfliesen) auf dem Kleber. Platzieren Sie die Platten im vorher festgelegten Verlegemuster und starten Sie von der Mitte des Raumes aus. Für ein gutes Gesamtbild ist beim Verlegen auf eine einheitliche Richtung und einen durchgehenden Fugenverlauf zu achten. Nur so entstehen fließende Übergänge. Vermeiden Sie zudem, sofern möglich, Schnittkanten. 

Es hilft, hier ein paar Aspekte zu berücksichtigen. Verlegen Sie etwa Wandfliesen, sollten die Fliesen von unten nach oben verlegt werden. Verkleben Sie Ihre Bodenfliesen zudem von der Mitte des Raumes aus, werden die ggf. notwendigen Schnittkanten an jeder Seite des Raumes gleichmäßig. Das sorgt für ein ruhigeres Raumbild.

Beim Verkleben der Bodenfliesen und/ oder Wandfliesen drücken sie diese mit einer leichten Drehbewegung an und fixieren sie durch einen leichten Schlag mit einem Gummihammer. Platzieren Sie vor den nächsten Fliesen die Fliesenkreuze an den Eckpunkten jeder Fliese, um gleichmäßige Abstände zu erhalten.

Extra-Tipps:

• Überprüfen Sie zwischendurch, ob die Fliesen noch korrekt liegen. Solange der Kleber noch nicht angezogen ist können Sie nachjustieren.
• Bei mehreren Fliesenpaketen: Entnehmen Sie aus jedem Paket abwechselnd Fliesen, damit minimale Farbunterschiede nicht zu sehr auffallen.
• Wenn Böden und Wände gefliest werden sollen (etwa im Badezimmer): Achten Sie auf durchgehende Fugen zwischen Wand und Boden, um Unruhe im Raumbild zu vermeiden

Die letzten drei Schritte umfassen das Verfugen, Reinigen und Abdichten der Bodenfliesen. Entfernen Sie vor dem Verfugen überschüssigen Kleber mit einem Holzkeil. Achtung: Vorher sollte der Fliesenkleber mindestens 24 Stunden getrocknet sein. Beachten Sie hier auch die Herstellerhinweise. Auch der Fugenmörtel sollte akribisch nach Herstelleranleitung angemischt und anschließend mit einem Fugengummi gleichmäßig auf der zu verfugenden Fläche verteilt werden. Den überschüssigen Mörtel ziehen Sie mit einem Fliesenwaschbrett oder Gummiwischer ab.

Ist der Fugenmörtel ausgehärtet, reinigen Sie die Fliesen mit einem feuchten (nicht nassen!) Schwamm ohne Druck, um den Mörtel nicht wieder abzutragen. Danach wird mit einem trockenen Lappen nachpoliert.

Die Fugen zwischen Wand und Bodenfliesen dichten Sie mit Silikon ab. Zuvor müssen aber die Klebereste aus den Fugen entfernt und die Fugenränder an Wand und Fliesen mit Malerkrepp abgeklebt werden. Das Silikon wird mit einer Silikonpistole aufgetragen. Nach einigen Minuten entfernen Sie das überschüssige Silikon sowie Malerkrepp und glätten die Fuge mit einem spülwasserbenetzten Fugenglätter und lassen die Fugendichtung trocknen.