15.08.2023

Wenn die ZG Raiffeisen abhebt: Fördergelder für Weinbau-Drohnen bewilligt

Die Projektbeteiligten von Weinbau 4.0 mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk.

Als die Drohne abhebt, zückt auch der Minister sein Handy. Auf seiner Sommertour hat Peter Hauk in Emmendingen Station gemacht, um dort den Startschuss für das mit EU-Mitteln geförderte RegioWIN-Projekt Weinbau 4.0 zu erteilen. Für die Beteiligten, darunter die ZG Raiffeisen, heißt das: Die Fördergelder sind bewilligt – ein Meilenstein nach zweieinhalb Jahren intensiver Arbeit.

Der Einsatz von Drohnen in Steillagen sowie von Automation in der Bewirtschaftung von Rebanlagen sind die Beiträge der ZG Raiffeisen in dem Großprojekt, das für diese und weitere Aktivitäten nun insgesamt 5 Millionen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erhält.
Mit der genossenschaftlichen Unternehmensgruppe freut sich vor allem die Wirtschaftsförderung des Landkreises Emmendingen, die die wesentlichen Akteure zusammengebracht, die Ausschreibung für die Teilnahme am RegioWIN-Wettbewerb durchgeführt und die Antragsstellung für die Förderung vorangetrieben und unterstützt hat.
Die regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit zu stärken: Darauf zielt der unter anderem vom baden-württembergischen Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ausgerufene RegioWIN-Wettbewerb ab. „Die gute wirtschaftliche Entwicklung in unserem Bundesland soll anhalten, und dazu braucht es Förderung“, betonte Minister Hauk in Emmendingen. Besonders wichtig sei dies angesichts der großen Herausforderungen in der Landwirtschaft.
Effizienz und Nachhaltigkeit ausdehnen
Mit Interesse verfolgte er die Erläuterungen von ZG Raiffeisen-Technik-Geschäftsführer Jochen Schneider, Agrar-Fachbereichsleiter Daniel Keller und Produktionsmanagerin Katja Pfeifer zu den Vorteilen der innovativen Verfahren, die sich bereits bewähren. „Nach Tests haben wir die überflogene Fläche in diesem Jahr bereits verdreifacht und der Bedarf ist steigend“, so Keller. Die Vorteile liegen auf der Hand, wie Pfeifer erläutert: „Zum einen wird die Bewirtschaftung für die Winzer im Steilhang über die Drohne deutlich einfacher und risikoärmer. Zum anderen lassen sich Betriebsmittel einsparen. Das gilt für den konventionellen und den biologischen Weinbau gleichermaßen.“
Die nun bewilligten Fördermittel sollen unter anderem in die Anschaffung weiterer Drohnen und die Ausstattung von Schmalspurtraktoren mit Sensortechnik fließen, hier in Kooperation mit der Firma Braun Maschinenbau in Landau. „Ein weiterer Schritt wäre die Einrichtung eines Kompetenzzentrums rund um das Projekt 4.0“, blickt Jochen Schneider voraus.
Die Projektpartner sind weiter hoch motiviert. Zwei Punkte gab die ZG Raiffeisen dem hohen Besuch aus Stuttgart aber noch mit auf seine Sommertour: Von Effizienz und Nachhaltigkeit des Drohnen-Verfahrens könnten Winzer auch für Reben außerhalb von Steilhängen profitieren, was derzeit aber nicht zulässig ist. Und wenn man statt der aktuell verpflichtenden zwei Drohnen-Piloten nur noch einen einsetzen müsste, wäre die Dienstleistung für die Winzer deutlich günstiger. Man könnte darüber nachdenken…
 

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