Biotestreihe mit guten Ergebnissen beim Weinbau-Großversuch 2014

Ein neuer alter Bekannter bereitet den Winzern Sorgen: Die Kirschessigfliege (Fotos: ZG Raiffeisen)
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Bio ist auf jeden Fall einen Versuch wert, und die Kirschessigfliege bereitet den Winzern in Baden derzeit weitaus mehr Sorgen als die lange etablierten „Ertragsfeinde“ Botrytis, Oidium und Peronospora. Das waren zwei wesentliche Aspekte des Präsentationstags zum Weinbau-Großversuch der ZG Raiffeisen am 31. August 2014 auf dem Aspichhof in Ottersweier.

Dabei litt die Veranstaltung unter anhaltenden heftigen Regenschauern. Deshalb blieben die Teilnehmerzahlen bei den Führungen durch die Versuchsrebenreihen hinter denen der beiden Vorjahre zurück, resümierte Katja Bohnert, frisch gebackene Produktionsmanagerin Sonderkulturen bei der ZG Raiffeisen. Davon unberührt bleibt der Nutzen der insgesamt vier Weinbau-Großversuche, die die ZG Raiffeisen gemeinsam mit der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) seit drei Jahren durchführt, insbesondere für die alljährliche Weinbauempfehlung der beiden Genossenschaften an die Winzer in ihren Anbaugebieten. Dass die ZG Raiffeisen mit ihrem „Fahrplan“ für das laufende Jahr sehr gut im Rennen liegt, können die Besucher nicht nur den Zahlen entnehmen, sondern beim Gang durch die Reben auch sehen.

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Neu ist die rein biologische Versuchsreihe, die die ZG Raiffeisen erstmals in das Großprojekt aufgenommen hat. „Für eine endgültige Aussage ist es noch zu früh, aber bisher sind die Ergebnisse vielversprechend“, resümiert ZG Raiffeisen-Weinbauexperte Gerhard Veith vorläufig. Die Reben im ökologisch bewirtschafteten Weinberg präsentieren sich trotz extremer Wetterbedingungen 2014 sehr gesund. Allerdings, so räumt Veith ein, waren deutlich mehr Behandlungen erforderlich.

Unter dem Strich sehen die ZG Raiffeisen-Weinbauexperten die Behandlungszukunft in einer Kombination von konventionellen und biologischen Mitteln. „Wir führen diese Diskussion ideologiefrei“, betont der ZG-Raiffeisen-Vorstandvorsitzende Dr. Ewald Glaser. „Uns geht es letztlich darum, unseren Kunden den Weg aufzuzeigen, der zum bestmöglichen Ertrag führt.“ Zu dieser Philosophie passt auch, dass die ZG Raiffeisen im Gegensatz zu anderen Anbietern unabhängig testet

Nicht wehrlos dank Parallelimport

Im Kampf gegen die Kirschessigfliege gibt es in Weinbauberatung und Pflanzenschutzindustrie erst wenig Erfahrung. In Deutschland sind mit „SpinTor“ und „Piretro Verde“ erst zwei Mittel gegen den aus China eingeschleppten Schädling zugelassen. Da sich die Kirschessigfliege in fast allen Weinanbaugebieten Deutschlands erstmalig in größerem Umfang „breit machte“, kam es zu Engpässen bei der Versorgung mit dem Mittel „SpinTor“. Im Einvernehmen mit Weinbauverbänden und amtlichem Dienst sowie durch Unterstützung auf der politischen Ebene ist es der ZG Raiffeisen gelungen, im Interesse der badischen Winzer wie auch der Weinerzeuger in anderen Anbaulagen kurzfristig einen Parallelimport aus Frankreich zu ermöglichen.

Unterirdische Einblicke

Erstmals hat die ZG Raiffeisen im Rahmen des Weinbaugroßversuchs auf dem Aspichhof auch „unterirdische“ Einblicke ermöglicht. In einem bis zu zwei Meter tiefen, eigens ausgehobenen Bodenprofil erläuterte Fachbereichsleiter Götz Lechler den Besuchern, was es in den Erdschichten zu sehen gibt und welche Bedeutung die Beschaffenheit für Wachstum und Ertrag hat. Viele Aspichhofbesucher waren überrascht, in welcher Tiefe noch Regenwurmgänge zu finden waren und welche Mengen an organischer Substanz die Tiere in die Tiefe mitnehmen.

Ganz wichtig sei auch der PH-Wert, betonte Lechler, der sozusagen der Wohlfühlfaktor für die Mikroorganismen im Boden sei. Welche Produkte zur Anpassung geeignet sind und über die ZG Raiffeisen vertrieben werden, konnten die Fachbesucher direkt neben dem Bodenprofil begutachten. Alle vorgestellten Kalke sind auch im Biobereich zugelassen.

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