„Geschafft!“ Erleichterung und Erschöpfung – beides war Florian Sander nach einem äußerst schwierigen zweiten Wettbewerbstag deutlich anzumerken. Mehr als dieses eine Wort sagte der sonst durchaus eloquente 28-Jährige zunächst auch nicht. Unter dem Beifall der Zuschauer gab’s erstmal einen Kuss für Freundin Jana, die hinter dem Absperrseil mit zahlreichen anderen Fans aus der Heimat Niedersachsen wartete.
Aber nur wenige Minuten später stand er schon für den SWR-Hörfunk zum Interview bereit, und auch für den Sponsor des Wettkampftraktors nahm er sich Zeit: „Der Fendt ist super gelaufen“, betonte er. Mensch und Maschine waren gut aufeinander eingespielt. Der speziell ausgebaute Pflug von Kverneland gehört Sander selbst.
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Für die ZG Raiffeisen Technik war es laut Geschäftsführer Martin Bauknecht „Ehrensache“, den jungen Mann zu unterstützen, wenn die Weltmeisterschaft schon einmal in Baden-Württemberg stattfinde. Er war am ersten Wettkampftag vor Ort, an dem sich Sander mit 25 Konkurrenten in der ersten Disziplin, dem Stoppelpflügen, beweisen durfte. Disziplin Nummer zwei ist das schwierigere Graslandpflügen. Weltmeister werden in zwei Kategorien gekürt, dem Dreh- und dem Beetpflügen.
Den Titel in Sanders Konkurrenz Beetpflügen gewann der Ire Eamonn Tracey. An beiden Tagen erhielt er vom Kampfgericht die meisten Punkte. Auf der grünen Insel hat Leistungspflügen nicht nur Tradition, sondern auch einen hohen Stellenwert. An die 60 Fans waren mitgereist, um Tracey und Drehpflug-Starter John Whelan zu unterstützen. Insgesamt waren 29 Nationen am Austragungsort Hofgut Einsiedel vertreten, darunter auch weit entfernte wie Neuseeland und Kenia. Leistungspflügen ist offenbar auch keine Frage des Alters: Die jüngste Teilnehmerin mit erst 16 Jahren kam aus den USA, der älteste war ein 74-Jähriger Schotte.