Erste Schiffsladung Donau-Soja aus europäischem Anbau geht in Kehl in die Verarbeitung

Die ersten 500 Tonnen Donau-Soja werden in Kehl gelöscht (Foto: RKW Kehl)
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Soja ist der wichtigste Eiweißlieferant in der Futtermittelproduktion. Doch gentechnikfreie Ware muss größtenteils importiert werden. Dank der Donau-Soja-Initiative wird nun der regionale Anbau in Südosteuropa deutlich erweitert. Damit kann das RKW Kehl nun Futtermittel mit Soja aus europäischer Produktion anbieten.

Das Raiffeisen Kraftfutterwerk Kehl (RKW) arbeitete als einer der ersten Futtermittelhersteller Deutschlands ausschließlich mit gentechnikfreiem Soja. Viel muss aus Brasilien importiert werden, da die klimatischen Bedingungen für den Anbau in den meisten Gegenden Europas nicht ganz ideal sind. In den meisten - nicht in allen. „Heute können wir bereits rund 10 Prozent unseres Sojabedarfs mit heimischer Ware abdecken", sagt RKW-Geschäftsführer Bernhard Stoll. "In Zukunft möchten wir jedoch unsere Futtermittel alternativ auf der Basis von europäischem Eiweiß anbieten. Daran arbeiten wir. "

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Eine immer wichtigere Rolle spielt dabei der regionale Sojaanbau im Rheintal und in der Tauber-Neckar-Region. Doch auch entlang der Donau bis hin zum Schwarzen Meer bieten sich hervorragende Anbaubedingungen für Soja, sagt Stoll. In einem länderübergreifenden Projekt haben sich nun Verarbeiter, Erzeuger und Konsumenten in der sogenannten Donau-Soja-Initiative zusammengeschlossen. Der Verein verfolgt das Ziel, den Anbau von gentechnikfreiem Soja in Europa weiter auszubauen. Donau-Soja kann auf den europäischen Wasserstraßen per Binnenschiff ökologisch sinnvoll transportiert werden.

Der Großteil wird noch importiert

Damit kann das RKW Kehl seinen regionalen Produktionskreislauf deutlich ausbauen. Seit nunmehr 15 Jahren beziehen die Kehler den Löwenanteil direkt als Sojaextraktionsschrot aus Brasilien. Ausschlaggebend waren dabei immer die Gentechnikfreiheit, die nachhaltige Produktion vor Ort sowie die hohe Nährstoffdichte, erklärt Stoll. „Wir setzen nur zertifizierte Ware ein (ProTerra), die unter nachhaltigen Produktionsbedingungen und unter Verzicht auf grüne Gentechnik erzeugt wird."

Die Donau-Region kann auch Soja

Anfang März 2014 konnte nun die erste Schiffsladung mit 500 Tonnen Donau-Soja aus Ungarn beim RKW Kehl gelöscht werden. "Lange Jahre ruhte der regionale Sojaanbau hier in der Gegend im Dornröschenschlaf und spielte lediglich in der ökologischen Landwirtschaft eine etwas größere Rolle“, meint Stoll. „In den letzten vier Jahren konnten wir den Anbau in unserer direkten Umgebung deutlich ausbauen." Mit dem Donau-Soja soll sich dieser Anteil nun noch deutlich erhöhen. Stoll ist zuversichtlich: „Dank dieser neuen Einkaufsquelle hoffen wir, dass wir bald Futter aus ausschließlich europäischem Soja anbieten können.“

Lohntoastung von Sojabohnen

Die Sojabohne enthält von Natur aus Stoffe, die den Eiweißstoffwechsel beim Monogastrier stören, also bei allen Tieren mit Ausnahme der Wiederkäuer, erklärt Stoll. Mithilfe eines aufwendigen thermischen Verfahrens kann die Sojabohne im RKW Kehl aufgeschlossen werden. Die enthaltenen Nährstoffe stehen dem Tier somit verdaulich zur Verfügung. Das RKW Kehl biete auch Lohntoastung für Kunden an, so Stoll.

Weitere Informationen zum Donau-Soja und zur Lohntoastung gibt es bei den <link internal link in current>Ansprechpartner im Vertrieb.

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