15.06.2021

Innovatives Weinbauprojekt prämiert – ZG Raiffeisen wichtiger Partner

Drohnen sollen verstärkt für eine effizientere Bewirtschaftung von Reben eingesetzt werden.

Weinbau 4.0 – mit diesem Namen geht ein Gemeinschaftsprojekt der Landkreise Emmendingen und Ortenaukreis an den Start. Noch in diesem Jahr sollen die Aktivitäten rund um das Konzept für nachhaltigeren und zukunftsfähigen Weinbau beginnen, maßgeblich mit der Unterstützung der ZG Raiffeisen. Die badische Agrargenossenschaft ist wichtiger Partner in dem Projekt, das im Rahmen des RegioWIN-Wettbewerbs 2030 zu den prämierten Einreichungen zählt.

Insgesamt 24 von 110 Projektideen hat das Land Baden-Württemberg prämiert – verbunden damit sind mehrere Millionen Euro Fördergelder aus dem regionalen Fonds für europäische Entwicklung (EFRE). Auf Weinbau 4.0 entfallen 5,4Millionen, die auf insgesamt drei Teilprojekte verteilt werden. Übergeordnetes Ziel von Weinbau 4.0 ist es, Weinbauer mittels moderner Technologien bei den Herausforderungen des Strukturwandels zu unterstützen und damit einen Beitrag zu leisten, dass das traditionsreiche Anbaugebiet Baden eine Zukunft hat.

Der Landkreis Emmendingen hatte die ZG Raiffeisen schon für die Erarbeitung der Projektskizze und damit zu einem ganz frühen Zeitpunkt in der RegioWIN-Bewerbungsphase ins Boot geholt, jetzt freut man sich gemeinsam über die Prämierung. „Wir sind froh, dass wir mit der ZG Raiffeisen einen ganz wichtigen Partner gewinnen konnten, der sowohl sein Wissen im Anbau als auch bei technischen Fragen einbringen kann“, sagt Robin Derdrau von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Emmendingen.

Mit Drohnen und Automatisierung in der Landwirtschaft beschäftigen sich Daniel Keller, Fachbereichsleiter Spezialprodukte bei der ZG Raiffeisen, und Jochen Schneider, Geschäftsführer der ZG-Tochter Landwirtschaft Digital 4.0, seit Jahren. Beide Technologien sollen im Rahmen von Weinbau 4.0 dafür eingesetzt werden, die Bearbeitung von Reben in Steillagen einfacher und effizienter zu machen. Die Drohnen sollen zur Ausbringung etwa von Phytomedizin eingesetzt, Landmaschinen durch Automation für den mannlosen Betrieb befähigt werden.

An der Zukunftsfähigkeit des Weinbaus in der Region hat die badische Hauptgenossenschaft, in der rund 5.000 Mitglieder, zum größten Teil Landwirte, organisiert sind, grundlegendes Interesse: „Viele Faktoren, darunter Klimawandel, behördliche Vorgaben und weltweiter Preiskampf, tragen dazu bei, dass es Weinbauern in unserer Region immer schwerer haben, ihre Lagen rentabel zu bewirtschaften“, so Daniel Keller.

Die ZG Raiffeisen bringt neben ihrer Expertise auch Manpower und eigene finanzielle Mittel in die Projektumsetzung ein2,3 Mio. EUR will sie in den kommenden sieben Jahren investieren, unter anderem, um Drohnen anzuschaffen und Schmalspurtraktoren mit Sensortechnologie auszustatten. Enthalten in der Planung sind auch der Aufbau einer spezialisierten Drohnenwerkstatt, die die ZG Raiffeisen Technik voraussichtlich in ihrer Niederlassung in Müllheiminstalliert, sowie der Personaleinsatz für die Beteiligung an der Einrichtung eines sogenannten Kompetenzzentrums für das Projekt Weinbau 4.0.

Wie dieses Kompetenzzentrum genau aussehen und wo in der bestehenden Standortstruktur es angesiedelt wird, ist noch nicht abschließend geklärt. „Die konkreten Überlegungen erfolgen in den kommenden Monaten“, sagt Jochen Schneider. Nach dem ersten Meilenstein, der Prämierung, geht es für die Verantwortlichen aus dem Landkreis Emmendingen jetzt zunächst noch darum, den formalen Förderantrag zu stellen. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern und die große Chance, für unsere Landwirte einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Weinbaus zu leisten“, blicken Schneider und Keller voraus.

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