Ungeachtet ihres Namens macht die invasive Kirschessigfliege auch vor Weinreben längst nicht mehr halt. Infolge des milden Winters im vergangenen Jahr trat die Drosophila suzukii in bisher ungekannten Populationsmengen auf, die bei der Suche nach neuen Beutefrüchten alles andere als wählerisch sind. Nachdem Erdbeeren, Himbeeren, Zwetschgen und natürlich Kirschen weitgehend abgegrast waren, gerieten zunehmend rote Reben in das Visier der Kirschessigfliege.
Ansonsten geringer Infektionsdruck
Begünstigt wurde die Verbreitung des Schädlings durch einen extremen Witterungsverlauf mit Starkniederschlägen Anfang des Jahres, einem trockenen Sommer und einem feuchten Herbst. Mit Blick auf diegewohnten Rebpilzerkrankungen, die die Winzer sonst hauptsächlich beschäftigen,war das Jahr 2014 dagegen eher ruhig, der Infektionsdruck vergleichsweise gering. Probleme gab es vor allem mit Spätinfektionen im Juli und August. Beide Sonderkulturforen bieten dazu Vorträge, die über die aktuellen Weinbauversuche der ZG Raiffeisen berichten und die Weinbausaison analysieren.
Appenweier: Da ist was faul
Neben ersten Erfahrungsberichten im Kampf gegen die Kirschessigfliege geht es beim Sonderkulturforum in Appenweier am 19. Dezember 2014 vor allem um die Auswirkungen der gesetzlichen Mindestlohnregelung mit steigenden Löhnen im Sonderkulturbereich, die Nacherntebehandlung sowie um den Einfluss der Bewirtschaftung auf Humusgehalte im Weinbau. Auch der Obstbau ist in Appenweier natürlich ein Thema mit einem Vortrag zur Fruchfäulebekämpfung bei Erdbeeren.
Die Beeren sind los in Ebringen
Das Sonderkulturforum Ebringen am 14. Januar 2015 wird erneut gemeinsam mit dem Beerentag der Obstregion Süd e.V. veranstaltet, der vormittags stattfindet. Das Sonderkulturforum beginnt mittags im Anschluss an den Beerentag mit Vorträgen über erste Erfahrungen und Strategien im Kampf gegen die Kirschessigfliege in Wein- und Obstbau in Baden und in der Schweiz. Weitere Themen sind die mechanische Unterstockbearbeitung sowie das Resistenzmanagement im Weinbau.
Veranstaltungsbegleitend stellen außerdem wieder zahlreiche Lieferanten aus der Industrie ihre neuesten Produkte für die Sonderkulturbranche vor. In Ebringen kann die Tagungsgebühr für den Beerentag beim Besuch des Sonderkulturforums angerechnet werden. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Alle Termine und Adressen sowie unsere Veranstaltungsprogramme finden Sie in unserem <link internal-link internal link in current>Veranstaltungskalender.