Zwischenfruchtanbau 2013

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Hoher Nutzen bei geringem Aufwand – so lässt sich der Zwischenfruchtanbau charakterisieren. Bei richtiger Eingliederung in die Fruchtfolge profitiert jeder Landwirt durch die Erhöhung der Bodengesundheit, der Förderung des Bodenlebens, Erosions- und Grundwasserschutz, Humusaufbau und verbessertem Nährstoffaufschluss.

Vor einigen Jahrzehnten diente der Zwischenfruchtanbau häufig zur Futtergewinnung, um den geringeren Grünfutterzuwachs im Herbst auszugleichen. Mittlerweile sind auf vielen Höfen keine Rinder mehr anzutreffen. Dennoch werden auch heute noch mit dem Zwischenfruchtanbau Tiere gefüttert – allerdings weniger offensichtlich als früher. Unter der Erdoberfläche fördert der Zwischenfruchtanbau in aller Stille das Bodenleben.

Eine gute Bodenstruktur sorgt für einen ausgeglichenen Luft- und Wasserhaushalt unter der Erde und legt dadurch die Grundlage für die optimale Entwicklung der Kulturpflanzen. Eine weitere wichtige Leistung des Bodenlebens ist die zügige Zersetzung von Ernterückständen. Werden Mais- und Getreidestroh der Vorfrucht schnell zerkleinert, verringert sich die Gefahr einer Fusarieninfektion im Getreideanbau.

Bodenleben wird gefördert

Geschickt in die Fruchtfolge integrierte Zwischenfrüchte fördern das Bodenleben deutlich. Allerdings ist zu beachten, dass nur durch regelmäßige Zufuhr von organischer Substanz die Aktivität des Bodenlebens kontinuierlich aufrecht erhalten wird. Eine dauerhafte Belebung des Bodens gelingt am besten, wenn Zwischenfrüchte fester Bestandteil der Fruchtfolge werden.

<link fileadmin bereiche agrar pflanzlicheproduktion pp_downloads_dokumente tabelle_zwischenfruechte_fruehjahr_2013.pdf download file>Die genauen Saatzeiten der verschiedenen Arten finden Sie hier.

Die Reduktion der durch Wasser und Wind verursachten Bodenerosion ist ein weiterer Vorteil des Zwischenfruchtanbaus. Besonders die Reihenkulturen Mais und Zuckerrüben bieten nur etwa 4 – 5 Monate im Jahr eine geschlossene Bedeckung des Bodens. Während der restlichen Zeit ist der Boden ganz oder weitgehend offen und damit stark der Erosion durch Wasser und Wind ausgesetzt. Die Aussaat einer Zwischenfrucht vor dem Mais- und Rübenanbau – idealer Weise in Kombination mit nichtwendenden Anbauverfahren – trägt wesentlich zu einer deutlichen Verringerung der Erosion bei.

Zwischenfrüchte halten Stickstoff fest

Zwischenfrüchte legen Stickstoff in organischer Substanz fest. Dadurch wird die Verlagerung von Nitrat mit den Niederschlägen über Winter in tiefere Bodenschichten verhindert. Der Anbau von abfrierenden Zwischenfrüchten ist daher häufig vor dem Anbau von Zuckerrüben und Mais anzutreffen.

Werden beim Zwischenfruchtanbau Blühmischungen ausgesät, finden zahlreiche Insekten in den ansonsten blütenarmen Ackerbauregionen Nahrung. Weiterhin bereichern blühende Zwischenfruchtbestände als schöne Farbtupfer das Landschaftsbild – auch dies trägt dazu bei, dass die Landwirtschaft bei der restlichen Bevölkerung ein positives Ansehen genießt.

Jede Art, die beim Zwischenfruchtbau genutzt wird, bietet einen speziellen Nutzen: Tiefe Bodenlockerung, Nematodenbekämpfung, Bienenweide, intensive Durchwurzelung der Humusschicht und vieles mehr. Die positiven Eigenschaften der verschiedenen Arten lassen sich auch kombinieren. Verschiedene Zwischenfruchtmischungen sind für die unterschiedlichen Ansprüche verfügbar. Eine Artenmischung gewährleistet auch bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen nach der Aussaat eine gute Bestandesentwicklung.

Auf den folgenden Seiten finden Sie Beschreibungen zur <link internal-link internal link in current>Futternutzung bzw. <link internal-link internal link in current>Gründüngung.

Grundsätzlich gilt zu beachten, dass das Saatgutverkehrsrecht einen Nachbau von Zwischenfrüchten verbietet. Ebenso ist der Einsatz von Konsumware untersagt. Nur der Einsatz von zertifiziertem Saatgut gibt dem Landwirt die Gewähr für Keimfähigkeit, Reinheit und Sortenechtheit.

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