Die Rahmenbedingungen im Jahr 2024 waren in Summe sehr herausfordernd. Die ZG Raiffeisen-Gruppe konnte deswegen nicht an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. „Dass es uns dennoch gelungen ist, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften, verdanken wir vor allem unterschiedlichen Maßnahmen zur Stärkung unserer Ertragskraft sowie dem Engagement unserer Mitarbeitenden“, erklären die Vorstände Lukas Roßhart und Dr. Holger Löbbert. Die Unternehmensgruppe sei trotz schwierigen Marktumfelds solide aufgestellt.
Der Umsatz der ZG Raiffeisen-Gruppe ist 2024 gegenüber dem Vorjahr um 5,5 % auf 1,37 Mrd. EUR gesunken. Die Hauptursache dafür liegt in den gesunkenen Rohstoffpreisen in den Bereichen Agrar und Energie. Der Konzernjahresüberschuss beträgt 1,7 Mio. EUR und liegt deutlich unter dem des Vorjahres. „Wichtig zu berücksichtigen ist hierbei, dass wir im Jahr 2023 einen einmaligen Sondereffekt durch den 40-prozentigen Anteilsverkauf unserer Tochterunternehmen ZG Raiffeisen Energie und Honeck-Waldschütz-Energie hatten“, so die Vorstände. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) der ZG Raiffeisen-Gruppe liegt 2024 bei 9,0 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich um 0,7% auf 25,4%. Die Zahl der Mitglieder blieb nahezu stabil – sie werden bei der Generalversammlung am 7. Mai 2025 über eine Dividende von 1,5 % entscheiden.
Entwicklungen der Sparten
Die Sparte Baustoffe hat ihr Ziel für 2024 aufgrund der anhaltenden Baukonjunktur, gestiegenen Material-, Energie- und Personalkosten sowie den hohen Zinsen nicht erreicht und musste einen Umsatzrückgang von 11,5 % hinnehmen. „Wir haben kostenseitige Gegenmaßnahmen ergriffen und die Geschäftsbereiche Baustoffe und ZG Raiffeisen Märkte zusammengelegt, um Synergieeffekte zu erzielen“, so die Vorstände. Positive Auswirkungen erhofft sich die Unternehmensgruppe zudem von der weiteren Erschließung der Themenschwerpunkte Energetisches Sanieren und Regenwassermanagement. Hierzu eröffnet im Mai am Baustoffe-Standort Rastatt der erste Regenwasserpark seiner Art in ganz Deutschland.
Die Energie Sparte blickt auf eine gute Geschäftsentwicklung im Jahr 2024 zurück. Die positive Absatzentwicklung konnte fortgesetzt werden. Der Umsatzrückgang von 5,2 % auf 442,6 Mio. EUR resultiert ausschließlich aus dem niedrigeren Preisniveau gegenüber dem Jahr 2023. Der Jahresüberschuss konnte sogar leicht gesteigert werden. Auch das laufende Geschäftsjahr entwickelt sich bislang planmäßig.
Trotz der allgemeinen Kaufzurückhaltung und des zweiten verregneten Frühjahrs in Folge ist der Umsatz der Sparte Raiffeisen Märkte erfreulicherweise nur um 0,4 % zurückgegangen. Im Bereich Heimtiernahrung konnte die ZG Raiffeisen mit ihren größtenteils selbst produzierten Eigenmarken in Kehl zulegen – das Geschäft mit fossilen Brennstoffen fiel aufgrund der warmen Witterung in Herbst und Winter geringer aus. Aktuell bewegt sich der Geschäftsbereich für das Jahr 2025 auf Planniveau.
Die Sparte Agrar hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Der Umsatz ist preisbedingt um 8,6 % auf 374 Mio. EUR gesunken (Vorjahr: 409 Mio. EUR). Zwar konnten die Verkaufsmengen teilweise leicht gesteigert werden, allerdings bei deutlich geringeren Handelsmargen. Die Ursache für die Ergebnisabweichung liegt somit zum einen im fehlenden Rohertrag, der sich über alle Produktgruppen erstreckt, zum anderen in deutlich gestiegenen Kosten.
Auch die Getreideernte verlief im vergangenen Jahr mit einer erfassten Gesamtmenge von 250.000 to insgesamt unterdurchschnittlich. Die vielen Niederschläge und die teilweise schwierigen Erntebedingungen haben auch in der Landwirtschaft zu unterdurchschnittlichen Hektar-Erträgen geführt. Die Erfassungsmenge bei der Maisernte lag mit 190.000 to leicht über Plan- und Vorjahresniveau.
„Das aktuelle Geschäftsjahr entwickelt sich dagegen bislang besser. Für das erste Halbjahr rechnen wir trotz des trockenen Frühjahrs mit einer Ergebnisverbesserung“, freuen sich die Vorstände. Jedoch sei vieles noch vom Ernteverlauf abhängig.
Die Technik-Gruppe konnte nach deutlichen Umsatz- und Ergebniszuwächsen in den vergangenen Jahren ein ordentliches Geschäftsjahr 2024 verzeichnen. Der Absatz von Neumaschinen und Anbaugeräten blieb auf einem hohen Niveau und die Werkstätten haben sich positiv entwickelt. Belastet wurden die guten Umsatzzahlen dabei von höheren Personalkosten und Zinsen. Eine wichtige organisatorische Veränderung war die Verschmelzung unserer bislang drei Agrom-Gesellschaften, die wir nun in der Agrom GmbH gebündelt haben. Das laufende Geschäftsjahr befindet sich bislang auf Planniveau.
Die Sparte Tiernahrung erzielte im Jahr 2024 erneut ein gutes Ergebnis und auch das aktuelle Geschäftsjahr entwickelt sich bislang planmäßig.
Strategisch entwickeln wir uns in Richtung Photovoltaik und Bewässerungstechnik weiter und weiten unsere Aktivitäten auf nachhaltige Geschäftsfelder mit Wachstumspotenzial aus. Mit dem Start unseres Photovoltaik-Joint Ventures Anfang dieses Jahres richten wir uns mit größeren PV-Lösungen vor allem an gewerbliche Kunden und die Landwirtschaft. Ebenfalls zum Jahresanfang haben wir die Firma Bauer Landwirtschaftliche Beregnungsanlagen in Oberhausen-Rheinhausen übernommen. „Das Thema Bewässerungstechnik erachten wir aufgrund von Klimawandel und Trockenheit als sehr wichtig – hier sehen wir ein wertvolles strategisches Wachstumsfeld“, so die Vorstände.
Ausblick 2025
Insgesamt gehen die Vorstände der ZG Raiffeisen, Lukas Roßhart und Dr. Holger Löbbert, für das Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr von einem besseren Ergebnis aus, das sich mit einem Jahresüberschuss in Höhe von rund 5 Mio. EUR im Rahmen der Planung bewegt.