50 Jahre Raiffeisen Kraftfutterwerk Kehl

Das Raiffeisen Kraftfutterwerk im Jahr 1966. Rechts der erste Erweiterungsbau, das erste Mais- und Getreidesilo (Foto: RKW Kehl)
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Am 27. Mai 1963 wurde das Raiffeisen Kraftfutterwerk (RKW) im Kehler Hafen eingeweiht. Damit begann eine neue Ära in der Futtermittelherstellung in Baden. Seit 50 Jahren produziert das hundertprozentige Tochterunternehmen der heutigen ZG Raiffeisen eG nun Tiernahrung für Nutz- und Kleintiere aus der und für die Region.

Mischfutter war Anfang der 1960er Jahre noch etwas ganz Neues. Mit der zunehmenden Veredelung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen waren in den 1950er Jahren auch die Anforderungen an das Tierfutter gestiegen. Der Bau des Kraftfutterwerkes in Kehl war die größte Einzelinvestition in der Geschichte der damaligen Badischen Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft (BLZ). Mit der Einweihung des RKW Kehl im Mai 1963 begann für die heutige ZG Raiffeisen eine neue Ära. Die ZG Raiffeisen hatte mit dem Wahrzeichen des RKW Kehl, dem 35 Meter hohen Siloturm (heute 70 Meter), im Sinne des Wortes einen Meilenstein aufgestellt. Das neue RKW Kehl wurde zum weithin sichtbaren Symbol für den Eintritt in eine neue Ära, das Zeitalter der modernen, technisierten Landwirtschaft.

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Mit der damals erheblichen Summe von rund 5 Millionen DM gehörte das RKW Kehl zu den größten Einzelinvestitionen der ZG Raiffeisen. Diese Investition war die Reaktion auf eine Entwicklung, angesichts derer es sich die Landwirte kaum noch leisten konnten, ihr Futter wie früher selbst herzustellen oder einfach ihr eigenes Getreide zu verfüttern. Immer speziellere Produkte erforderten immer spezielleres Futter, das nun nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen hergestellt wurde. Die Mischung erfolgte nun nicht mehr nach Hausrezept, sondern wurde maschinell genauestens berechnet und dosiert.

Anbieter und Abnehmer zugleich

Der Standort Kehl war mit Bedacht gewählt worden, lag er doch im Zentrum des Geschehens und war zugleich Verkehrsknotenpunkt der Region. Rohware und Fertigprodukte konnten per LKW, Zug oder Schiff angenommen und ausgeliefert werden. Per Schiff kam Rohware kostengünstig aus den Mühlenzentren und Umschlagplätzen am Rhein, zugleich war die Anbindung an das Überseegeschäft in Rotterdam gesichert. Zudem liegt Kehl nicht nur zentral im Maisanbaugebiet, sondern auch im Verbrauchsgebiet. Das RKW Kehl verstand sich daher nie nur allein als Futtermittelproduzent, sondern auch als Abnehmer für die hiesige Landwirtschaft.

Wachsen mit der Region

Der Neubau von 1963 war an sich bereits ein imposantes Bauwerk. Doch gehörte es von Beginn zu den Markenzeichen des RKW Kehl, dass die Anlage ständig weiter wuchs, um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können. Bereits 1965 erfolgte die erste Erweiterung, in 50 Jahren sind Millionen an Neuinvestitionen in die Anlage geflossen. 2003 übernahm das RKW Kehl schließlich den gesamten Futtermittelvertrieb der ZG Raiffeisen und produziert heute als Geschäftsbereich Tiernahrung Kraftfutter für Heim- und Nutztiere.

Aus den ursprünglich geplanten 30.000 Tonnen Jahresproduktion sind in einem halben Jahrhundert weit über 100.000 Tonnen für über 100 Produkte geworden. 70 Prozent der Ware werden heute fertig pelletiert in vier Stärken ausgeliefert, mit dem neuen Ökofutterwerk seit November 2011 auf Wunsch auch in ökologischer Qualität. Und das RKW Kehl macht das, was es am besten kann: Wachsen mit der Region.

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