Aufs Dach steigen bringt neue Energie

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Seit heute liefern 1.900 Solarmodule auf dem Dach der Maishalle im Raiffeisen-Kraftfutterwerk Kehl Strom aus erneuerbaren Energien an das E-Werk Mittelbaden. Passend zum neuen Ökofutter des RKW Kehl kommt damit nun auch Ökostrom hinzu.

"So eine große Dachfläche kann man doch nicht ungenutzt lassen", dachte sich Bernhard Stoll, Geschäftsführer des RKW. Eigentlich ein naheliegender Gedanke, wenn man aus seinem Bürofenster blickt: Über rund 3.700 Quadratmeter erstreckt sich die Dachfläche auf der gigantischen Maishalle des <link http: www.rkw-kehl.de external-link-new-window>Raiffeisen-Kraftfutterwerkes in Kehl. Das entspricht der Fläche von rund einem halbem Fußballstadion.

Aufs Dach gestiegen

Kurzerhand verpachtete Stoll die Dachfläche an den Energiepartner des RKW, das <link http: www.e-werk-mittelbaden.de external-link-new-window>E-Werk Mittelbaden. Dieses zögerte nicht und investierte rund 1 Million Euro in 1.900 Solarmodule. Am 21. Dezember 2011 wurde die neue Photovoltaikanlage von Stoll und E-Werk-Vorstand Helmut Nitschke feierlich in Kehl eingeweiht. Nach Angaben des Unternehmens werden die 1.900 Solarmodule mit einer Leistung von 450 KWp (Kilowatt Peak) jährlich rund 430.000 Kilowattstunden an das E-Werk Mittelbaden liefern. Damit könnten 130 Mehrpersonenhaushalte mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. 

Ökostrom und Ökofutter

Der Pachtvertrag für die Nutzung des Daches läuft über 20 Jahre und bringt dem RKW Kehl eine vierstellige Pachtsumme im Jahr ein. Doch Stoll geht es ums Prinzip und vor allem um Nachhaltigkeit. Das RKW Kehl bietet zwar nicht selbst Strom an, doch ergänzt sich derhausgemachte neue Ökostrom recht gut mit dem neuen Ökofutter, das das RKW Kehl seit November dieses Jahres anbietet. Es produziert schon lange ausschließlich gentechnikfrei und ist für die Landwirte der Region seit 1963 Abnehmer und Futtermittellieferant zugleich. Insofern vereint der Wahlspruch "Aus der Region für die Region" die Projektpartner, so verschieden ihre eigentlichen Branchen auch sein mögen.

Regionalität ist damit für das RKW Kehl Lebensphilosophie und Geschäftsmodell zugleich. Das E-Werk Mittelbaden hat bereits in über einem Dutzend ähnlicher Projekte geeignete Dachanlagen in der Region zu Photovoltaikanlagen umgerüstet und war damit entsprechend qualifiziert. Ausschlaggebend bei der Wahl des Projektpartners war für Stoll jedoch, dass es sich beim E-Werk Mittelbaden um ein regionales Unternehmen handelt, das seinerseits nach eigenen Angaben ausschließlich mit regionalen Partnern zusammenarbeitet. Den Auftrag für die Installation der 1.900 Solarzellen erhielt der Seelbacher Photovoltaikspezialist Faisst & Heuberger. Die Solarmodule stammen ebenfalls aus deutscher Produktion.

Nach Photosynthese - für die Rohstoffe des in Kehl produzierten Tierfutters - und Solarstrom wird sich selbst Bernhard Stoll etwas einfallen lassen müssen, um der badischen Sonne noch mehr Energie abzugewinnen als bisher.

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