Bilanz-Pressekonferenz 2015: Die ZG Raiffeisen-Gruppe bleibt auf gutem Kurs

Bei der traditionellen Bilanz-Presskonferenz stellten sich beide Vorstände den Fragen der Journalisten (Foto: ZG Raiffeisen)
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Am 23. Juni 2015 hatte der Vorstand wieder Presse- und Medienvertreter zu seiner traditionellen Bilanz-Pressekonferenz geladen, um gemeinsam auf das vergangene Geschäftsjahr zurückzublicken. Vorstandsvorsitzender Dr. Ewald Glaser und der Kaufmännische Vorstand Gary Rölle informierten über den Jahresabschluss 2014 und stellten sich anschließend den Fragen der Journalisten.

Eine Erntesaison zwischen Trockenheit und Dauerregen, eine Rekorderfassung beim Getreide neben Preiseinbrüchen auf den Agrar- und Energiemärkten, neue Herausforderungen im Kampf gegen Schädlinge wie den Maiszünsler oder die Kirschessigfliege: 2014 war erneut ein ereignisereiches Geschäftsjahr für die ZG Raiffeisen-Gruppe. Mit 1,3 Milliarden Euro sank der Umsatz der ZG Raiffeisen-Gruppe im Jahr 2014 um 11,4 Prozent. Der Jahresüberschuss konnte dennoch von 2,9 Mio. Euro auf 6,0 Mio. Euro gesteigert werden. Als Ursache hierfür nannte Dr. Glaser zum einen das bessere Rohergebnis, trotz niedrigerem Umsatz, und zum anderen ein besseres Zinsergebnis. "Wir befinden uns also auf gutem Kurs", sagte Dr. Glaser.

Die Eigenkapitalquote steigt

Positiv bleibe im Rückblick vor allem festzuhalten, dass die Eigenkapitalbasis weiter ausgebaut und die Eigenkapitalquote von 21,8 auf 24,7 Prozent deutlich verbessert werden konnten, obwohl die Investitionssumme deutlich über den Abschreibungen gelegen habe. Die getätigten Investitionen im Volumen von rund 23 Mio. Euro würden wesentlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten Jahren beitragen. Zahlreiche Neueinstellungen zeigten, dass die Anziehungskraft des Unternehmens als Arbeitgeber gestiegen sei.

Die Ausschüttungen an die Mitglieder konnten erneut erhöht werden

Die Auszahlungen an die Mitglieder konnten um 100.000 Euro auf 1,8 Mio. Euro erhöht werden. Die Zeichnung von Genussrechtskapital werde dagegen zum 30. Juli 2015 eingestellt. Der Hauptgrund liege in dem bürokratischen Aufwand durch die Bestimmungen des neuen Kleinanlegerschutzgesetzes, bei dessen Novelle der Bereich des Genussrechtskapitals jedoch nicht mehr differenziert berücksichtigt worden sei, erläuterte Vorstand Gary Rölle. Außerdem habe man mit derzeit 17,3 Millionen Euro das angestrebte Volumen von 20 Millionen Euro fast erreicht. Die Mitgliederzahl hat sich 2014 um 180 Neuzugänge auf 3.468 Mitglieder erhöht, die Geschäftsguthaben in Höhe von 20.6 Millionen halten.

Es wurde viel investiert

Der deutliche Anstieg des Anlagevermögens sei vor allem auf die starke Investitionspolitik der ZG Raiffeisen-Gruppe zurückzuführen. Rund 23 Millionen Euro wurden in neue Standorte, Informationstechnik, Fuhrpark sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Zahlreiche Standorte konnten neu- oder ausgebaut und zwei neue Joint Ventures in den Geschäftsfeldern Biodiesel und Holzpellets gegründet werden. Das größte Einzelprojekt bleibt das neue Logistikzentrum, das die ZG Raiffeisen Märkte gemeinsam mit der Schweizer Partnergenossenschaft fenaco in Lahr errichten. Der erste Bauabschnitt begann mit dem Spatenstich am 18. Juni 2015 und umfasst ein Investitionsvolumen von 7 Millionen Euro.

Volatile Märkte und krisenbedingte Preisstürze

Ansonsten war das Geschäftsjahr 2014 geprägt von einer verregneten Ernte, einem warmen Winter und krisengeschüttelten internationalen Märkten, die den Preisen bei Energie und Getreide eine steile Talfahrt beschwert hätten. An den Rahmenbedingungen auf den Märkten könne man nichts ändern, doch hingen Wachstum und Ergebnis nicht unbedigt zusammen. "Die guten Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie gerade auf volatilen Märkten zum richtigen Zeitpunkt und zum richtigen Preis einkaufen", erklärte Rölle.

Zugleich litt die Maisernte 2014 unter Qualitätsproblemen angesichts der extremen Witterungsbedingungen, die Landwirten und Unternehmen in alles abverlangt hätten. Dank ausgeklügelter Vermarktungsmodelle habe die ZG Raiffeisen den Preisrückgang für viele ihrer Mitglieder abfedern können. Im Obst- und Weinbau müsse man noch klare Strategien im Kampf gegen die sich massiv ausbreitende Kirschessigfliege finden. Gegen den Maiszünsler habe sich dagegen der biologische Pflanzenschutz aus der Luft mit Trichogramma-Ausbringungen per Multikopter bestens bewährt. 

Ziele für die Zukunft

Das hohe Investitionsniveau wolle man auch im kommenden Jahr halten und weiter in die begonnenen Standort- und Logistikprojekte investieren. Bei der Eigenkapitalquote bleibe das Ziel die 30-Prozent-Marke. Im Agrargeschäft werde man auch künftig den Diaolog mitder Gesellschaft bei umstrittenen Themen wie Pflanzenschutz oder Tierhaltung suchen. „Wir haben nur mit einer qualitäts- und regional geprägten Strategie eine Chance“, sagte Dr. Glaser. Die ZG Raiffeisen sei mit ihrem eigenständigen und klaren gentechnikfreien Kurs bei Futtermitteln nach wie vor Trendsetter und damit Imageträger für regionale Lebensmittel. Zu dieser Strategie gehört auch der verstärkte Einsatz von in der Region erzeugten Sojabohnen sowie die Vision, den Obst- und Gemüsegarten Baden zusammen mit der Schwarzwaldmilch und anderen mittelständischen Verarbeitungsunternehmen auch zu einem Feinkostladen Deutschlands zu machen.

Prognose für die kommende Ernte

In das laufende Geschäftsjahr sei die ZG Raiffeisen-Gruppe mit einem preisbedingten Umsatzrückgang von vier Prozent gestartet. Die Pressekonferenz schloss traditionell mit einer Prognose zur kommenden Ernte. "Nach dem derzeitigen Wissensstand gehen wir von einer schwachen Durchschnittsernte aus, die allerdings eine Woche später als im Vorjahr einsetzen wird", sagte Dr. Glaser.

Alle Zahlen und weitere Informationen zum Jahresabschluss 2014 finden sich in unserer <link internal-link internal link in current>Übersicht sowie im <link internal-link internal link in current>Geschäftsbericht und in unseren <link internal-link internal link in current>Pressemitteilungen.

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