Das Gute bei der Wurzel packen: Ackerbaumessen 2016

Wieviel Trockenstress hält der Mais aus? Auf die Wurzelmasse kommt es an (Fotos: Jens Kreutzfeldt/ZG Raiffeisen)
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Für die erste der drei traditionellen Ackerbaumessen der ZG Raiffeisen kamen rund 200 Fachbesucher am 25. November 2016 in die Schwarzwaldhalle nach Appenweier. Trotz eines schwierigen Anbaujahres 2016 hellt sich die Stimmung in der Landwirtschaft allmählich wieder etwas auf.

Landwirtschaftsdirektor Klaus Mastel vom zuständigen Regierungspräsidium trug die amtliche Bilanz eines Anbaujahres vor, das viele der Anwesenden sicherlich am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen würden. Nach einem besonders verregneten Frühjahr hatten die Böden vielerorts bis in den Juni hinein mit Nässe zu kämpfen. Die Folge waren verbreitete Probleme mit Pilz- und Fusarienbefall, der glücklicherweise nur vereinzelt die gesetzlichen Grenzwerte im Getreide überstieg, und unterdurchschnittliche Erträge bei sinkenden Erzeugerpreisen.

Bundesweit führend beim Trichogramma-Einsatz

Die einzige Ausnahme bildete hier 2016 die Sojabohne, die aber nach wie vor eher zu den Exoten gehört, auch wenn Soja aus regionalem Anbau absolut gefragt ist. Ein Lob bekam die ZG Raiffeisen von Mastel für ihre natürliche Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen: Dank dem Multikopter sei Baden-Württemberg mittlerweile bundesweit mit Abstand führend beim Einsatz von Trichogramma. 

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Insgesamt zeigten die Fachvorträge der versammelten Referenten aus der Branche, dass sich die Stimmung in der Landwirtschaft mit Ausnahme der Veredelungsbetriebe allmählich wieder etwas zu bessern beginnt. Und so setzten sich die Referenten vor allem mit Möglichkeiten auseinander, wie man den immer unberechenbareren Wetterverhältnissen am besten begegnen kann, von der Sortenwahl über Anbaustrategien und Pflanzenbaumaßnahmen bis zur Vermarktung.

Anatomie einer erstaunlich stresstoleranten Pflanze

Ganz in diese vorsichtig-optimistischere Stimmung passte der Vortrag von Josef Parzefall über Stresstoleranz beim Mais. Parzefall bannte das Publikum förmlich auf den Sitzen mit einer faszinierenden Diagnose, wie und warum eine erstaunlich widerstandsfähige Pflanze auf Stresssituationen reagiert.

So entscheide sich die Stresstoleranz einer Maispflanze bereits am Tag des Feldaufgangs, denn die Witterungsverhältnisse an diesem Tag bestimmten die spätere Reihenzahl und die Wurzelbildung der Pflanze. Und allein die Wurzelmasse entscheide darüber, wie lange der Mais Trockenheit und Hitze aushalte. Die Lichtverhältnisse beim Feldaufgang spielen also die entscheidende Rolle, wie widerstandsfähig eine Pflanze später werde.

Der Feldaufgang als Stressbarometer

Wenn man diese individuelle Stresstoleranz der Pflanze im Lichte der Bedingungen am Tag des Feldaufgangs bei allen weiteren Anbauschritten berücksichtige, könne man Stresssituationen für die Pflanze besser verstehen und einschätzen und entsprechend das Beste aus seinem Ertragspotenzial machen.

Diese und weitere Vorträge der Veranstaltungen sind auf den alljährlichen Ackerbaumessen der ZG Raiffeisen in Appenweier, Bruchsal und Freiburg-Tiengen zu erleben. Aktuelle Termine finden Sie in unserem <link internal-link internal link in current>Veranstaltungskalender.

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