Der "Urknall": 20 Jahre Erdbeer- und Spargelmesse ExpoSE Karlsruhe

Mit einer historischen Bilderschau blickten die Gründer auf die Anfänge der ExpoSE zurück. Zum Vergrößern ins Bild klicken (Fotos: ZG Raiffeisen)
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In zwei Jahrzehnten hat sich die ExpoSE zu einer der internationalen Leitmessen für die Erdbeer- und Spargelbranche entwickelt. Am 18. November 2015 luden die Veranstalter auf der diesjährigen Messe zum Ausstellerempfang, um auf die Anfänge zurückzublicken und auch einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Die Messe-Urgesteine Wolfgang Böser und Rolf Meinhardt erzählten vom "Urknall" der heutigen ExpoSE und der Direktvermarktermesse ExpoDirekt, die 1996 mit ganzen 54 Ausstellern in der LKW-Garage der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden eG (OGA) in Bruchsal ihre Anfänge nahm. Entsprechend improvisiert fielen die ersten Messen aus. Bald musste man auf Zelte ausweichen, die regelmäßig im Novembermorast zu versinken drohten, das Kaffeewasser wurde im Toilettenhäusschen geholt.

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Damals hatten Böser und Meinhardt mit anderen Gleichgesinnten gerade erst den heutigen Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeererzeuge e.V. (VSSE) gegründet. Der junge Verband verfügte anfangs kaum über Mitglieder oder Einnahmen, und so kam man auf die Idee, eine Messe zu veranstalten, sozusagen als Initiationsschub.

Familiäre Innovationsfundgrube

Dabei ging es weniger um das Geld als vielmehr darum, eine - damals noch beinahe familär geprägte - "Innovationsfundgrube" zu schaffen, eine Möglichkeit, gemeinsam Erfahrungen auszutauschen und neue Lösungen zu suchen in einer Branche, die bei aller Konkurrenz viele gemeinsame Sorgen und Probleme hat. Dabei ist es bis heute geblieben, und dies gehört auch zum Erfolgsgeheimnis der ExpoSE.

"Raumschiff Enterprise"

2002 folgte dann der Wechsel in eine ganz neue Welt, als in Karlsruhe eine neue Messe gebaut wurde. Auch wenn manche das Flair der Anfangsjahre vermissten, habe sich der Schritt doch voll bewährt, meinte Rolf Meinhardt. Ohne die moderne Messetechnik und vor allem einen stabilen Hallenboden für die schweren maschinen wäre die heutige Professionalisierung nicht möglich gewesen. Im Vergleich zu den Verhältnissen vorher erschien das manchem wie "Raumschiff Enterprise". 2008 füllte die Veranstaltung erstmals eine komplette Messehalle, seit 2010 führt sie den heutigen Namen ExpoSE und ExpoDirekt.

Die ZG Raiffeisen ist seit 2002 bei der Messe dabei. "Die ExpoSE ist für uns vor allem eine Plattform, bei der die Kunden miteinander und mit uns ins Gespräch kommen sollen", sagt Katja Bohnert, Produktionsmanagerin Sonderkulturen. "Und als Fachmesse ist sie natürlich auch für uns eine Inspiration. Wo sonst sollen wir neue Trends und Produktideen aufnehmen, wenn nicht hier?"

Die Mutter der ExpoSE

Mit Anekdoten aus den Anfangsjahren wurde nicht gespart an diesem Abend. Selbst Moderator Willi Bartsch vom SWR gehörte auf seine Weise zu den Männern der ersten Stunde, war die Messe doch einer seiner ersten Termine als junger Volontär.

Ganze 28 Teilnehmer der ersten Stunde waren zum Ausstellerempfang gekommen und wurden vom Verband für die langjährige Zusammenarbeit geehrt. Eine Organisatiorin erzählte, sie sei sogar schon als "Mutter der ExpoSe" angesprochen worden. So sehr sind die Pioniere dieser Veranstaltung mit ihrer Messe in Fachkreisen gewachsen. Aus 54 Ausstellern sind 462 aus aller Welt geworden, aus rund 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gute 20.000 und aus 650 Besuchern rund 5.700. Für die nächsten 20 Jahre haben die Veranstalter schon Pläne, Zukunftsthemen gibt es genug.

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