In diesem Jahr fand die Getreidepressekonferenz auf dem traditionellen Katharinenthalerhof bei Pforzheim statt (erstmals 1704 urkundlich erwähnt), der in zweiter Generation von Familie Bosch bewirtschaftet wird.
Den Journalisten standen Vorstandsvorsitzender Dr. Ewald Glaser, Vorstand Dr. Ralf Wiebe und Franz Utz, Geschäftsbereichsleiter Vermarktung, Rede und Antwort. Erwartungsgemäß drehten sich die Fragen überwiegend um die Ernteprognose für 2011 angesichts der extrem schwierigen Wetterbedingungen sowie um die Auswirkungen der angespannten Situation auf den Finanzmärkten auf das Agrargeschäft.
Schwierige Erntebedingungen
Mit einem extrem trockenen Frühjahr und einem verregneten Sommer seien die Aussichten denkbar schlecht für die Getreideernte in Baden gewesen, erklärte Dr. Glaser. Aufgrund der Notreife habe diese ungewöhnlich früh, bereits Mitte Juni, begonnen. Bisher seien rund 80 Prozent der Ernte eingebracht.
"Die Ernte musste regelrecht vom Feld gestohlen werden", sagte Dr. Glaser. "In früheren Zeiten, ohne die technischen Möglichkeiten von heute, hätte es sicherlich eine Missernte gegeben." Über das gesamte Arbeitsgebiet der ZG Raiffeisen sei damit zu rechnen, dass die Ernte 12 bis 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau liege. Erfreulich sei dagegen die Entwicklung der Getreidepreise, die erstmals seit Jahren wieder eine kostendeckende Produktion erlaubten – zumindest an den Standorten, die nicht unter der Frühjahrstrockenheit zu leiden hatten.
Der Umsatz steigt
So hatte der Vorstand der ZG Raiffeisen trotz der ungünstigen Klima- und Marktentwicklung Erfreuliches zu verkünden: Der Umsatz der
ZG Raiffeisen-Gruppe insgesamt stieg im ersten Halbjahr 2011 um rund 24 Prozent, ein laut Dr. Glaser ungewöhnlich großer Anstieg.
Zur angespannten Situation auf den Finanzmärkten erklärte Vorstand Dr. Wiebe, mit einem ausgeklügelten Risikomanagementsystem stehe die
ZG Raiffeisen fest auf dem Boden der Tatsachen. Produkte wie Getreide und Futtermittel bedienten Grundbedürfnisse des Menschen. „Wir handeln nicht mit Luft, also können bei uns auch keine Blasen platzen.“ Doch könne das Agrargeschäft heute nicht mehr losgelöst von den Finanzmärkten betrachtet werden. Dr. Glaser verwies in diesem Zusammenhang nochmals auf die Bedeutung der Warenterminbörsen als unverzichtbares Instrument zur Preisabsicherung.
Alle Zahlen der Getreidepressekonferenz 2011 finden Sie in den <link>Pressemitteilungen.