Die Stickstoff-Bremse: Was bedeutet die neue Düngemittelverordnung für die Landwirte in Baden?

Nicht unbedingt Mehrkosten, aber viel Aufwand bringt die neue Düngerverordnung für Badens Landwirte (Foto: ZG Raiffeisen)
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Nach fast fünfjährigen Verhandlungen soll Ende März 2017 die Reform der Düngegesetzgebung im Bundesrat verabschiedet werden. Was ändert sich nun für die Landwirte, und was bedeuten diese Änderungen für die Landwirtschaft in der Region?

Der Bundestag hat dem novellierten Gesetz bereits am 16. Februar zugestimmt. Es sieht im Prinzip vor, dass die Landwirte künftig nur noch so sparsam und umweltschonend wie möglich düngen dürfen. Dafür müssen sie über ihre Düngung genauestens Buch führen und dürfen nur noch soviel Dünger ausbringen, wie die Ertragsbilanz der letzten drei Jahre rechtfertigt.

Ab Sommer 2017 könnten die Auflagen der neuen Verordnung bereits rechtskräftig werden. Über die möglichen Auswirkungen diskutierten Experten aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland auf der Jahrestagung des Internationalen Mais- und Informationsringes (IMIR) am 21. Februar in Bad Krozingen. Mit dabei war auch Dr. Hubert Sprich, Maisexperte der ZG Raiffeisen.

<link internal-link internal link in current>Unseren vollständigen Ausblick auf die Auswirkungen der neuen Verordnung finden Sie auf unseren Düngemittel-Seiten


„Für die Mehrzahl der Landwirte in unserer Region sind die Auswirkungen der neuen Verordnung eher gering“, lautet sein Fazit. „Sie treffen vor allem Gebiete mit intensiver Tierhaltung im Nordwesten und Osten Deutschlands. Dort sind die Nährstoffüberschüsse durch den Gülle-Überschuss besonders hoch.“

In reinen Ackerbau- und Sonderkulturbetrieben seien die Auswirkungen geringer, damit kämen auf diese Betriebe auch kaum höhere Kosten zu – die neue Verordnung ziele ja gerade darauf ab, so wenig Dünger wie möglich einzusetzen.

Auswirkungen in Baden eher gering

„Aber der Verwaltungsaufwand wird für alle Betriebe deutlich steigen, insbesondere nach der Einführung der verbindlichen Stoffstrombilanz", betont Sprich. Bei tierhaltenden Betrieben und Betrieben mit Biogasanlagen würden die Anforderungen an die Lagerkapazität und die Ausbringtechnik der organischen Dünger deutlich erhöht, was zu höheren Kosten führen wird. Dies könne vor allem für kleinere Betriebe bedrohlich werden.

Künftig müssen die Landwirte also noch besser und genauer als bisher planen, was und wieviel sie düngen. Hier könne die ZG Raiffeisen die Landwirte unterstützen, mit Beratung und ihrem Angebot an individuell angepassten Düngermischungen.

Noch genauer planen und dosieren

Außerdem führe die ZG Raiffeisen bereits seit vier Jahren im Rahmen ihres Versuchswesens Untersuchungen zum Einsatz von mit Urease-Hemmstoffen ausgestattetem Harnstoff durch. „Wir haben mit der Entec-Technologie schon vor mehr als fünfzehn Jahren als einer der erster Großhändler in Deutschland den Pfad der Inhibitoren stark forciert“, erinnert Sprich. „Diesen eingeschlagenen Weg der effizienteren und umweltschonenderen Stickstoffdüngung wollen wir nun konsequent mit Urease-Hemmern fortsetzen.“

Zum Thema individuelle Düngermischungen berät Sie gern die <link internal-link internal link in current>nächste ZG Raiffeisen Agrar-Niederlassung.

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