Tatsächlich haben sich die Reben am Aspichhof wie auch in vielen anderen Lagen im Südwesten nach dem Frost sogar teilweise wieder berappelt und sind wie erhofft neu ausgetrieben (<link http: www.zg-raiffeisen.de wir-ueber-uns news einzelansicht nicht-abknicken-wie-wein-und-obstbau-nach-dem-frost-weitermachen-koennen dacd9cc992ef1cbe5c84ec48c80954fa _blank external-link-new-window external link in new>wir berichteten). Allerdings war dies bei Versuchsbeginn im Mai keineswegs absehbar. Kurzerhand zog Sonderkulturexpertin Katja Pfeifer daher für ihre Boytritis-, Oidium- und Peronosporaversuche um nach Zell-Weierbach bei Offenburg sowie nach Bahlingen am Kaiserstuhl für einen weiteren Boytritisversuch. Der Ausweichversuch in Zell-Weierbach wurde von den Winzern sehr gut angenommen, in Bahlingen steht die Begehung am 7. September an.
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Im Wein- und Obstbau dürfte 2017 als „das Frostjahr“ in Erinnerung bleiben. Die anhaltende Trockenheit im Juni sorgte zwar für einen äußerst geringen Infektionsdruck im Versuch, Oidium und Peronospora waren so gut wie nicht feststellbar, der Boytritis-Befund steht noch aus. Doch das ist ein schwacher Trost für viele Winzer, die in diesem Jahr im Schnitt mit etwa 30 bis 40 Prozent Ertragsverlust leben müssen, so Pfeifers Schätzung.
Auch ist die Saison noch längst nicht vorbei. Bei dem derzeit trockenem, heißen Wetter können die Trauben, die überlebt haben, reifen, ohne zu faulen. Doch Dauerregen und Hagelschäden haben im Anschluss an die Hitzewelle im Juli die Gefahr von Fäulnis erhöht, ideale Bedingungen für Rebpilzerkrankungen also. Auch die Kirschessigfliege wird dadurch wieder vermerht angelockt, die 2014 verheerende Schäden im Wein- und Obstbau angerichtet hatte.
Für Katja Pfeifer zählt, ganz einfach das Beste aus der Situation zu machen. So wird es auch im kommenden Jahr wieder eine Weinbauempfehlung geben, und der Großversuch soll wieder auf seine gewohnte Anlage am Aspichhof zurückkehren.