Ein Blickfang auf der Messe war bereits in der Eingangshalle das Beregnungsmobil der österreichischen Firma SunDrops, das in Baden von der ZG Raiffeisen Technik GmbH vertrieben wird. SunDrops ist das erste mobile Bewässerungsaggregat, das vollständig autark mit Solarenergie betrieben wird. Alle Gerätekomponenten inklusive der Photovoltaikmodule sind komplett auf einem einzigen Anhänger montiert. Das ausgebrachte Wasser wird über Tropfrohre besonders fein dosiert und fließt genau dorthin, wo es gebraucht wird.
"Wir haben im Versuch 7,3 Hektar Saatmais mit nur 4 KW Antriebsleistung bewässert und hatten dabei auch noch rund 20 Prozent Mehrertrag", sagt Peter Frey. Gemeinsam mit Sohn Markus hat der Tüftler aus Wien das mobile Solarkraftwerk entwickelt. "Dank des Solarantriebs kommt das Wasser ja immer dann automatisch, wenn die Sonne durchkommt, also wenn die Pflanze es auch ganz besonders braucht."
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Dieses Konzept, das Ressourcen und Boden schont, ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden. SunDrops verfügt über einen internen Speicher mit einer Kapazität von 11 KWH und kann somit auch als mobiler Generator für alle gängigen Stromverbaucher eingesetzt werden. Überhangmengen können problemlos ins eigene Hausnetz eingespeist werden. Derzeit arbeiten Peter und Markus Frey am Feinschliff für eine Steuerung per SMS, mit der das Gerät bequem aus der Ferne bedient werden kann. Und dank eines fest integrierten GPS-Moduls als Diebstahlsicherung weiß der Landwirt jederzeit, wo sich sein kostbares mobiles Solarkraftwerk befindet.
Solarstrom für den Eigenverbrauch bleibt rentabel
Was im Kleinen mobil funktioniert, geht auch im Großen: Auch dort kommt es auf den passenden Speicher an. "Solarstrom macht inzwischen für Landwirte vor allem für den Eigenverbauch Sinn", sagt Georg Mercker, Fachbereichsleiter Innenwirtschaftstechnik von der ZG Raiffeisen Technik GmbH. Denn inzwischen liegen die gesetzlichen Einspeisevergütungen unter dem Verbrauchspreisen für Netzstrom. Die Lösung sind intelligente Speicher, den es jetzt passend dazu gibt.
"Damit kann ich nun die Überlast meiner Solarstromanlage solange vorhalten, bis ich sie selbst verbrauchen kann", sagt Mercker. Das lohnt sich vor allem für Betriebe mit permanent laufenden Verbrauchern wie Lüftung, Milchkühlung und Melkroboter oder Kühlhäuser. Angestrebt sind Autarkiequoten von im Schnitt 65 Prozent bei der Stromversorgung. 76 Prozent und mehr wurden in den bisherigen Referenzprojekten bereits erreicht. Die Investition in eine eigene Photovoltaikanlage bleibt so rentabel.
Auch die dunkle Seite des Lichts kann Wachstum bringen
Eine ganz andere Seite gewinnt dem Sonnenlicht das thermisch gelochte Bändchengewebe für den Gartenbau ab, das der Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion der ZG Raiffeisen neu in sein Sortiment aufgenommen hat. Das Polyethylengewebe lässt Wasser und Sonnenlicht nur dorthin, wo es auch hinsoll, nämlich zu den angebauten Salaten, Kräutern oder Gartengemüsen. Gräser und Unkräuter haben gegen die Bodenabdeckung das Nachsehen.
Die regionale Lösung liegt näher
Bisher mussten die Löcher mühsam von Hand in solches Gewebe geschnitten werden, wobei die Betriebe je nach Anbaufläche häufig auf Fremdarbeitskräfte angewiesen sind. Die dafür angewandte spezifische Technik wurde in Südbaden entwickelt, dort wird auch das Bändchengewebe gelocht und verarbeitet. Die regionale Lösung ist schneller, günstiger und flexibler als die bisher übliche Importware, aber eben auch umweltfreundlicher.
"Noch sind die Bändchengewebe nicht großflächig etabliert, aber angesichts der neuen Möglichkeiten gewinnt das Thema im Gartenbau zunehmend an Bedeutung", sagt Daniel Keller, Produktionsmanager Spezialprodukte bei der ZG Raiffeisen.