Feuer für den Feuerbrand auf Sonderkulturforen 2013

Landwirten und Fachbesuchern wurden auf den Sonderkulturforen 2013 wieder zahlreiche Fachvorträge geboten
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Im Januar hatte die ZG Raiffeisen wieder zu ihren traditionellen Sonderkulturforen in Appenweier und Ebringen geladen, auf der die neuesten Tipps und Tricks im Kampf gegen Schaderreger im Wein- und Obstbau diskutiert wurden. Zu schaffen machen der Branche vor allem Rebpilzkrankheiten und Schädlinge wie die Kirschessigfliege.

Den Anfang machte die Vertriebsregion Ortenau am 9. Januar mit dem Sonderkulturforum für Wein- und Obstbau in der Schwarzwaldhalle in Appenweier. Über 40 Firmen waren der Einladung gefolgt und beteiligten sich mit einem Informationsstand auf der ganztägigen Messe.  Am 15. Januar legte die Vertriebsregion Endingen-Heitersheim nach, die das Sonderkulturforum in Ebringen wurde in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit dem Beerentag der <link http: www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de servlet pb menu index.html external-link-new-window>Obstregion Süd e.V. veranstaltete. Wie in den vergangenen Jahren nahmen zahlreiche Besucher das Angebot zum ausgiebigen Austausch über neue Produkte und Produktionstechniken gern in Anspruch.

<link internal-link>Unseren vollständigen Bericht mit einer Zusammenfassung aller Vorträge finden Sie auf unseren Sonderkultur-Seiten. 


Zu den Höhepunkten gehörten der Vortrag von Dr. Franz Rueß von der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg. Er sprach über die Auswirkungen des Klimawandels im Wein- und Obstbau in Baden Württemberg. Langjährige Wetteraufzeichnungen belegten, dass die Winter wärmer und feuchter sowie die Sommer heißer und trockener geworden sind. Es sei außerdem eine Zunahme von Witterungsextremen wie Hagel, Sturm und Starkregen zu beobachten. Durch die immer früher einsetzende Blüte steige auch das Risiko eines Ernteausfalls durch Spätfröste. Die Obsterzeuger sollten sich dahingehend mit Schutzsystemen wappnen, wie beispielsweise zur Bewässerung gegen Trockenheit und Frost oder Hagelschutznetze gegen schwere Niederschläge.

Feuer für den Feuerbrand

Dr. Christian Scheer vom Kompetenzzentrum Bavendorf am Bodensee stellte seine Versuchsergebnisse bei der Bekämpfung des Feuerbrands im Kernobst vor. Da es sich bei der Krankheit um eine Bakteriose handelt, hätten diese bisher nur mit einem Antibiotikum behandelt werden können. Dr. Scheer stellte verschiedene Alternativpräparate und deren Wirksamkeit vor und berichtete über deren Vor- und Nachteile. Probleme bereiteten zum einen die starke Berostungswirkung auf die Früchte und zum anderen die umständliche Handhabung der Produkte für den Anwender.

Über erste Erfahrungen bei der Bekämpfung der Kirschessigfliege berichteten Dr. Michael Breuer vom Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg und Uwe Dederichs, Obstbauberater vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald. Diese neue Form der Essigfliege sei erstaunlich anpassungsfähig und habe ein sehr breites Nahrungsspektrum. Außerdem könne sie innerhalb sehr kurzer Zeit eine enorme Population aufbauen. Mit entsprechenden Schäden im Obst- und Weinbau sei sowohl  im Profi- als auch im Hobbybereich zu rechnen.

Der Kampf gegen Pilzinfektionen im Weinbau 

Weinbauexperte Matthias Markolf von der ZG Raiffeisen Agrar-Niederlassung Achern stellte die Ergebnisse des <link http: www.zg-raiffeisen.de external-link-new-window>Weinbau-Großversuches von 2012 am Aspichhof in Ottersweier vor. Nach dem schlimmen "Peronosporajahr" 2012 ergab sich immerhin ein klares Bild von Wirksamkeit der einzelnen Versuchsvarianten, die sich gegen einen bisher kaum gekannten Infektionsdruck behaupten mussten. Als Fazit hielt Markolf fest, dass ein alleiniger Einsatz von Kontaktmitteln in 2012 sich als nicht ausreichend erwiesen habe. Es habe sich aber gezeigt, dass die Wirkung durch den Zusatz von Phophorischer Säure verbessert werden könne. Die von der ZG Raiffeisen Karlsruhe und RWZ Köln empfohlenen Spritzfolgen hätten sich im Ergebnis sehr gut bewährt und im Vergleich zu anderen Spritzempfehlungen in ihrer Wirkung mit am besten abgeschnitten.

Ergänzt wurde Markolfs Resümée durch den Vortrag seines Kollegen von Patrick Muckensturm über dessen Exaktversuche mit Schwerpunkt Magnesiumversorgung, Traubenlockerung und Botrytisbekämpfung. Die richtige Strategie bei verschiedenen Wetterereignissen wurde vom Auditorium mit großem Interesse diskutiert.

Auch im Jahr 2013 wird die ZG Raiffeisen in Zusammenarbeit mit der RWZ wieder eine Pflanzenschutzempfehlung für den Weinbau herausgeben und die Ergebnisse des Versuches auf dem Aspichhof mit einbinden. Die Versuche auf dem Aspichhof sollen fortgeführt und im August 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

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