Fruchtwelt 2016: Sonnenstrahlen im Netz

An der Schwarzwaldhüttentheke am ZG Raiffeisen-Stand wurden die Messebesucher wieder in traditioneller Tracht mit regionalen Köstlichkeiten bewirtet (Fotos: ZG Raiffeisen)
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Vom 19. bis 21. Februar 2016 war Friedrichshafen am Bodensee wieder Treffpunkt der internationalen Obstbaubranche mit der Fachmesse "Fruchtwelt". Mit dabei war wieder die ZG Raiffeisen mit ihrer markanten Schwarzwaldhütte, die erneut zu den Blickfängen auf der Messe gehörte.

Nach einer nicht-repräsentativen Blitzumfrage unter Standbesuchern gehörte der ZG Raiffeisen-Stand zu den gelungensten Messeauftritten auf der Fruchtwelt. Die originalgetreue Nachbildung einer Schwarzwaldhütte lädt Besucher auf Baumstämmen aus Plüsch im Schatten von fast echten Obstbäumen zum entspannten Fachgespräch ein. Der Andrang am Messestand war insbesondere an den beiden Wochenendtagen wieder enorm. Die badische Hauptgenossenschaft war zum fünften Mal bei der Fruchtwelt dabei, die alle zwei Jahre stattfindet. Der Besucherrekord aus dem Jahr 2014 wurde mit 16.900 Gästen knapp übertroffen.

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Zu den Themen, die der Branche derzeit besonders auf der Seele brennen, gehörten vor allem die Zulassungssituation bei Pflanzenschutzmitteln, Mindestlöhne in der Landwirtschaft, die Kirschessigfliege sowie die Folgen des EU-Handelsembargos gegen die Russische Föderation (RF).

Milder Winter, viele Fragezeichen

Auch der bisher ungewöhnlich milde Winter beschäftigt die Branche. „Je früher alles blüht, desto größer ist natürlich die Gefahr von Spätschäden, wenn es doch noch einmal richtig  kalt werden sollte im Frühjahr“, sagt Bernhard Vogt von der ZG Raiffeisen Agrar-Niederlassung Oberkirch. Hier helfen Verfrühungsfolien und -tunnel, die nach wie vor im Trend lägen, aber nun einmal sehr arbeitsintensiv seien.

Auch Schädlinge wie Blatt- oder Blutlausund Spinnmilben könnten leichter überwintern. Besondere Wachsamkeit sei vor allem gegenüber der Kirschessigfliege geboten, die 2014 den Obst- und Weinbau in der Region in Atem hielt. Heute wisse man zum Glück mehr über die Kirschessigfliege, meint Vogt, etwa, dass sie sich bei Temperaturen über 32 Grad sehr viel weniger stark vermehre. Daher sei dieser Schädling im Rekordsommer 2015 auch kaum in Erscheinung getreten.

Sonnenbrand im Netz

Auch die Obstbauern hatten 2015 mit der extremen Hitze zu kämpfen, kamen aber vergleichsweise glimpflicher davon als andere Kulturen. Wer über eine professionelle Beregnungsanlage verfügte, hatte immerhin Aussichten auf eine halbwegs normale Ernte. „Das Problem ist neben der Wärme vor allem die Sonneneinstrahlung“, sagt Bernhard Vogt. „Alle Beerenkulturen sind extrem sonnenbrandgefährdet. Vor allem bei Johannisbeeren gab es 2015 dramatische Fälle von Sonnenbrand.“

Gefragt sind dementprechend Beschattungsnetze und Beregnungslösungen für den richtigen UV-Schutz. Für Stachelbeeren etwa bot die Firma Wilex auf der Messe besonders eng gewebte, schwarz eingefärbte Beschattungsnetze an, die einen Gutteil des Sonnenlichts gar nicht erst durchlassen sollen.

Kenne deinen Boden

Ansonsten hat sich den ersten Blick auf dem (ebenfalls täuschend echt aussehenden) Ausstellungsrasen des ZG Raiffeisen-Messestandes nicht viel verändert. Der Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion hat das bewährte Bodenprobengerät mitgebracht, mit dem Landwirte den Nährstoffbedarf ihres Bodens ermitteln können. Anhand der Ergebnisse kann sich der Kunde dann seine individuelle Düngemittelmischung zusammenstellen lassen.

Ungebrochen ist auch der Trend, dass auch konventionelle Betriebe zunehmend ökologische Komponenten einsetzen. Bei der Agrartechnik betrifft das vor allem die mechanische Unterstockbehandlung, die bei den biologisch zertifizierten Produkten die chemische Behandlung ersetzt. Dafür stand mit einer brandneuen Rollhacke der Firma Braun gleich das passende Gerät parat.

Pflücke den Tag
 

„Die Rollhacke kommt eigentlich aus dem Weinbau, ist aber auch für Bio-Obst interessant“, sagt Rainer Buchmann, Verkaufsberater Agrar- und Forsttechnik bei der ZG Raiffeisen Technik-Servicestation in Neufrach. „Dazu kommt, dass seit der Einführung des Mindestlohnes das Interesse an Lösungen für die Mechanisierung von Arbeitsabläufen sprunghaft gestiegen ist. Die Betriebe möchten vor allem Schnittkosten und Arbeitskosten reduzieren.“

Wie gerufen kommten hier der Baumschneider, der mit seinen rotierenden Sägen die doppelte Antriebsleistung mitbringt wie der gewohnte Messerbalken, oder die die Obstpflückmaschine von Frumaco mit integrierter Erntebühne. Die Maschine legt die Früchte selbstständig in Obstkisten ab. „Bei den Apfelproduzenten etwa kann der Ernteaufwand schon mal 50 bis 60 Prozent der Produktionskosten pro Hektar ausmachen“, sagt Buchmann.

Der ist immer geladen

Noch immer konkurrenzlos ist dagegen das abdriftmindernde Elektrostatik-Obstbausprühgerät von Zupan. Als bisher einziges Gerät am Markt erreicht es 95 Prozent Abdriftminderungsklasse. Hinzugekommen ist ein Universal-Spitzcomputer von Inovell. Er ist dokumentationsfähig und arbeitet mit Sensorsteuerung für die Spritzdüsen. Unsichtbar bleibt auch ein weiterer Clou: Die Membran-Überwachung schlägt bei Rissen Alarm, bevor die Pumpe beschädigt werden kann.

Weitere Informationen erhalten Sie bei <link internal-link internal link in current>Ihrer nächsten ZG Raiffeisen-Niederlassung.

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