Unabhängige Gutachter prüfen bei den Audits im Auftrag des Zertifizierers, ob das Unternehmen die Qualitätsstandards bei Erfassung, Aufbereitung und Lagerung einhält, die es zum Tragen des Siegels berechtigen. Dieses GMP-Zertifikat wiederum verschafft Kunden und Verarbeitern Gewissheit, dass die Rohware der ZG Raiffeisen einwandfrei ist.
Insgesamt stellt der Auditbericht 2013 den Standorten der ZG Raiffeisen ein gutes Zeugnis aus. Das Dokument hebt vor allem den Stellenwert hervor, den die Qualitätssicherung für das Unternehmen einnimmt. Dies zeige sich an zahlreichen Maßnahmen, die die Unternehmensleitung ergriffen habe, um sicherzustellen, dass die Qualitätsstandards eingehalten werden.
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Gelobt wurden die Organisation des Auditwesens, die umfangreichen Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter sowie deren Einbeziehung bei der Qualitätssicherung. Positiv erwähnt werden außerdem ein "hohes Qualitäts- und Hygienebewusstsein" beim Personal, der Umgang mit Rückstellmustern sowie die Basishygiene an den Standorten. Negativ fiel stellenweise die Nachweisdokumentation auf, wobei der Bericht auch festhält, dass die Unternehmensvorgaben den Standorten in einem gewissen Rahmen Raum für eigene Lösungen ließen.
Insgesamt wurden an zwölf begutachteten Standorten vier Abweichungen festgestellt, davon zwei GMP-relevante. Vorschläge für Maßnahmen zur Beseitigung dieser Abweichungen wurden sofort ausgearbeitet und fanden die Zustimmung der Auditoren. Die Online-Redaktion der ZG Raiffeisen hatte in diesem Jahr wieder Gelegenheit, mit einem von ihnen zu sprechen.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?
Herr Auditor, Sie sind heute zum dritten Mal bei uns, um uns zu prüfen. Wie haben wir uns gemacht?
Es ist schon immer wieder bemerkenswert, was die Mitarbeiter vor Ort leisten. Manche sind ja sogar allein am Standort. Das finde ich schon toll.
Was sich deutlich gebessert hat in den drei Jahren, in denen ich bei der ZG Raiffeisen auditiere, ist das Standortgefälle von Süd nach Nord bei der Umsetzung von Maßnahmen. Und die Unterschiedlichkeit in der Nutzung von Dokumenten. Das war schon mal schlechter. Es ist weniger geworden, aber nach wie vor vorhanden.
Wo können wir noch besser werden?
Bei der internen Kommunikation. Wo ich ein Manko sehe: Die Leute fragen nicht nach. Das haben wir heute gesehen bei den Geräteblättern. Da haben sich die Mitarbeiter quasi eine eigene Lösung gestrickt. Die haben teilweise Listen geführt, da steht drin, was an dem Gerät gemacht wird, einfach untereinander weg, aber die eigentlichen Geräteblätter werden nicht gepflegt. Ich hab ein Qualitätswesen, ich habe einen QVA, und ich stelle fest, ich arbeite nicht so, wie ich eigentlich sollte, vielleicht fehlt mir ein Formblatt oder der Hintergrund dazu oder was auch immer. Jetzt kommt aber nicht die Rückmeldung an den QVA oder QMB, sondern es wird lieber einfach irgendetwas Eigenes gemacht, das ist mindestens mein Eindruck. Da fehlt es mir ein bisschen an Kommunikation.
Also sind manche Mitarbeiter zu einfallsreich?
Wie ich schon letztes Jahr gesagt habe: In der Praxis ist der Ideenreichtum der Mitarbeiter hier bemerkenswert und ungeheuer wertvoll. Bei der Dokumentation kann das aber möglicherweise kontraproduktiv sein. Auch wenn ich glaube, dass ich gute Ideen habe, sollte ich zumindest vorher mal mit dem Qualitätsbeauftragten gesprochen haben, ob nicht andere Dinge dagegen sprechen. Ich kann dann immer noch innovativ sein. Aber ich kläre vorher ab, bevor ich etwas umsetze, ob das auch wirklich die optimale Lösung ist.
Was haben wir gut gemacht?
Was ich toll finde, sind die jährlichen Schulungen für das Silopersonal. Das ist ja nicht nur etwas, was die Leute fachlich weiterbringt, damit erschlagen Sie auch gleich noch die Themen Hygiene und Arbeitssicherheit mit. Das ist eine Sache, die Sie wirklich beibehalten sollten, auch wenn es gerade mal wenig aktuelle Themen gibt. Gut gefallen haben mir auch die internen Audits, die ich gesehen habe. Ich habe festgestellt, dass man die Dinge wirklich anspricht.
Also sind die internen Audits das Erfolgsgeheimnis?
Sie können helfen, aber nur, wenn das Kommunikationsverhalten stimmt. Es geht bei Audits ja vor allem um das Problembewusstsein, um Maßnahmenbewusstsein: Problem erkannt, verstanden, ist in Arbeit. Wir haben gesehen, bei einer Niederlassung war der Kellerschacht ein paar Zentimeter überflutet. Das ist zum Beispiel sehr lobenswert, dass der Mitarbeiter dann mit der Schaufel kommt und die Feuchtigkeit von Hand aufsammelt.
Das sollte doch eigentlich aber nicht so sein, oder?
Gegen höhere Gewalt ist man nun einmal machtlos. In den letzten Tagen gab es heftige Niederschläge, da kann so etwas schon einmal passieren. Wichtig ist, dass sofort reagiert wird, und das hat der Mitarbeiter getan. Immerhin habe ich da eine gefährliche Situation, ich habe Wasser, Nährstoffe und Temperatur zusammen, und damit die Gefahr von Mikrobenbildung. Also hat er gehandelt. Er hat eine zusätzliche Pumpe reingebracht, hat das auch regelmäßig kontrolliert, und er hat es auch einigermaßen sauber da unten gehabt. Insofern hat der Mitarbeiter super reagiert.
Vielen Dank für Ihre Zeit und für das Gespräch.
Die Fragen stellten Markus Weßbecher und Dr. Jens Kreutzfeldt.