Sehr zur Freude von Bürgermeister Oliver Martini, der in seinem Grußwort neue Traditionslinien bereits in greifbarer Nähe rücken sah. „Ich glaube, diese Mitgliederversammlung passt wunderbar in unsere Stadt, die sich ja auch als Mittelpunkt einer Genussregion versteht“, meinte Martini. Er spielte damit auf die Lebensqualität der Region im Allgemeinen und auf die sechs Weingüter in der Offenburger Gemarkung im Besonderen an, dank derer die Stadt sozusagen in aller Munde sei.
Auch mit dem freiheitlichen Erbe der Stadt fühle man sich einander nahe: „Wir brauchen die ZG Raiffeisen als engagiertes Unternehmen, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Alle Mitglieder haben die gleichen Rechte und Pflichten. Darauf können Sie stolz sein!“Für die Stadt zog der Bürgermeister die Erfolgsbilanz als ein prosperierendes Wirtschaftszentrum in der Region. Man werde inzwischen auch nicht mehr so leicht mit Offenbach verwechselt, scherzte Martini.
<link internal-link internal link in current>Unseren vollständigen Bericht mit allen Fotos von der Veranstaltung finden Sie hier auf unserer Internetseite
Die anschließende Mitgliederversammlung begann mit dem traditionellen Bericht des Vorstandes über das vergangene Geschäftsjahr. Mit rund 1,5 Milliarden Euro ging der Umsatz der ZG Raiffeisen-Gruppe gegenüber 2012 leicht zurück. „Der stabile Kurs der Vorjahre konnte sowohl hinsichtlich Umsatz und Ergebnis fortgesetzt werden“, resümierte Vorstandsvorsitzender Dr. Ewald Glaser.
Rückblick auf das Jahr 2013
Insgesamt habe die Ergebniserwartung nicht ganz erfüllt werden können. Positiv hervorzuheben sei jedoch, dass das Unternehmen seine Eigenkapitalbasis um 12,2 Prozent auf 74,1 Mio. Euro ausbauen konnte. Die Wettbewerbsfähigkeit konnte durch Investitionen, personelle und organisatorische Veränderungen sowie durch zukunftsorientierte Kooperationen gestärkt werden. Investiert worden sei vor allem in Standorte, Logistik und Personal. Die Ausschüttungen an die Mitglieder konnten gegenüber 2012 um 200.000 Euro auf 1,7 Mio. Euro erhöht werden. Weitere Informationen zum Geschäftsjahr 2013 finden sich im Geschäftsbericht sowie in unseren Pressemitteilungen.
Kontroverse Themen
Im Vorstandsbericht kamen kontroverse Themen aus der Landwirtschaft nicht zu kurz. Die pflanzliche Produktion kämpfe ebenso wie die tierische Produktion zunehmend mit der gesellschaftlichen Akzeptanz. Während Homöopathie und Schulmedizin nebeneinander akzeptiert würden, gelte dies für die Pflanzenproduktion mit und ohne synthetische Pflanzenschutzmittel nicht immer.
Nachdenklich stimme auch bei der Tierhaltung der gesellschaftliche Wandel, so Glaser. Die Diskussion habe angesichts von vielen echten und vermeintlichen Fleischskandalen erheblich an Intensität und Brisanz zugenommen. Diese Entwicklung berge jedoch für Baden-Württemberg keine Bedrohung, sondern vielmehr eine Chance. „Mit unserem eigenständigen gentechnikfreien Futtermittelkurs sind wir als ZG Raiffeisen Trendsetter und damit auch positiver Imageträger für regionale Lebensmittel.“
Die Mitgliederversammlung genehmigte neben dem Jahresabschluss eine Anpassung des Vergütungsrahmens von Aufsichtsrat und genossenschaftlichem Beirat und lernte ein neues Aufsichtsratsmitglied kennen. Dr. Wilfried Wägner vom Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion folgt als Arbeitnehmervertreter auf Harald Hörner, der sich nach vielen Jahren im Aufsichtsrat neuen Aufgaben bei der ZG Raiffeisen Technik GmbH widmet.
Lass Dir nicht alles von Dir selbst gefallen
Viel Beifall erntete anschließend Gastredner Werner „Tiki“ Küstenmacher für seine humorvolle zeichnerische Darstellung der Bedürfnisse des limbischen Systems. Viele Menschen versuchten unbewusst, diese einfach zu ignorieren und stünden sich damit selbst im Wege. „Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen“, brachte Küstenmacher es auf den Punkt, und riet, ab und an auch einmal auf den sprichwörtlcihen inneren Schweinehund zu hören.
Nach dem anschließenden Essen gab es beim Rahmenprogramm mit stadtgeschichtlichen Führungen durch das historische Offenburg reichlich Gelegenheit, dem revolutionären Erbe der Stadt näherzukommen.