Kleine Tierchen, große Wirkung: ZG Raiffeisen setzt verstärkt auf Lagernützlinge

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Ob auf dem Feld oder im gelagerten Erntegut: Schädlinge sind nirgends willkommen. Während der Begriff Pflanzenschutz in weiten Teilen der öffentlichen Meinung pauschal negativ belegt ist, sind Nützlinge überall gern gesehen. Die ZG Raiffeisen treibt den Vertrieb von Lagernützlingen voran und stellt im eigenen Einsatz und durch Landwirtsrückmeldungen fest: Die Wirkung ist mit der chemischer Mittel vergleichbar.

Auch wer noch so aufpasst: Schädlinge können in den saubersten Lagerräumen vorkommen. „Es ist wie im Haushalt mit Mehl, Müsli oder Nüssen: Die Schädlinge sind schnell eingeschleppt und verbreiten sich dann auch rasch, wenn man nichts dagegen unternimmt“, berichtet Anja Walter, Fachbereichsleiterin Spezialprodukte bei der ZG Raiffeisen.

Kornkäfer, Getreideplattkäfer und Motten heißen die ungebetenen Gäste in den Silos. Und die Tendenz eines Befalls ist steigend – laut Anja Walter eine Folge des Klimawandels. Da zugleich jedoch immer weniger Insektizide zugelassen werden, werden biologische Methoden wie der Einsatz von Nützlingen zunehmend wichtig.

Nachdem die ZG Raiffeisen bereits beim Einsatz von Trichogramma auf dem Feld gegen den Maiszünsler deutschlandweit zu den Vorreitern zählte, geht sie nun auch mit Lagernützlinge in größerem Umfang gegen Schädlinge vor. „In unserem Maiswerk in Heitersheim setzen wir jetzt schon im dritten Jahr ausschließlich auf die natürlichen Fressfeinde“, berichtet Walter. Und das mit sehr gutem Erfolg.

Wichtig für die richtige Strategie seien zwei Aspekte: „Der Schädling muss bekannt sein und das Entwicklungsstadium über ein Monitoring beobachtet werden“, so Walter. Denn jeder Nützling hat seine spezifische „Leibspeise“ an Schädlingen. Und er macht sich nicht über die erwachsenen Tiere, sondern über die Eier und Larven her. Insofern ist die Ausbringung zum richtigen Zeitpunkt ausschlaggebend für den Erfolg.

Die ZG Raiffeisen stellt fest, dass sich immer mehr Landwirte für die Schädlingsbekämpfung in ihren Lagerräumen durch Nützlinge interessieren. Denn dieser Weg bringt einige Vorteile mit sich: „Das Lagergut bleibt chemisch unbelastet und die Ausbringung ist denkbar unkompliziert“, so Walter. „Niemand braucht sich in diesem Zusammenhang um einen Pflanzenschutz-Sachkundenachweis oder eine Schutzausrüstung Gedanken machen. Und wenn die Schlupfwespen eingesetzt sind, suchen sie sich ihre Nahrung.“

Die ZG Raiffeisen vertreibt die Schlupfwespen nicht nur, sie unterstützt die Landwirte über ihren Außendienst oder die Verkaufsberater in den Agrar-Niederlassungen auch bei der Anwendung, die fast über das gesamte Jahr hinweg sinnvoll ist: präventiv in der Leerraumbehandlung und kurativ, wenn ein Befall festgestellt wird. Auch Kombinationen aus chemischer und natürlicher Schädlingsbekämpfung können in bestimmten Fällen sinnvoll sein, etwa bei starkem oder sehr starkem Aufkommen oder unter bestimmten baulichen Voraussetzungen wie bei offenen Lagern. Kostenmäßig schlagen die Nützlinge nicht höher zu Buche, wie Anja Walter betont. Kleine Tierchen, große Wirkung.

 

 

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