Neue und alte Schaderreger im Fokus beim Sonderkulturforum 2013

Neue und alte Herausforderungen für den Wein- und Obstbau werden diskutiert auf dem Sonderkulturforum im Januar 2013
zurück

Warum sollte es Pflanzen anders gehen als Menschen – auch sie leiden unter jahreszeitlich bedingten Infektionen. Im Januar lädt die ZG Raiffeisen wieder zu ihren traditionellen Sonderkulturforen in Appenweier und Ebringen, auf der die neuesten Tipps und Tricks im Kampf gegen beide Schaderreger diskutiert werden. Während der Infektionsdruck bei Rebpilzkrankheiten im vergangenen Jahr stieg, müssen sich Wein- und Obstbauern außerdem zunehmend der Kirschessigfliege erwehren.

Zu schaffen machte dem Weinbau im Jahr 2012 vor allem das nasse und feuchte Wetter mit einem bisher kaum gekannten Befallsdruck durch Pilzerkrankungen wie insbesondere Peronospora (falscher Mehltau). Zur Bekämpfung dieser und anderer Rebkrankheiten hat die ZG Raiffeisen eG Karlsruhe im Frühjahr 2012 in Zusammenarbeit mit der RWZ Rhein-Main eG Köln auf dem Aspichhof bei Ottersweier erstmals einen Weinbau-Großversuch angelegt. Der Großversuch zeigte dabei wieder einmal, dass neben der Wahl des Mittels vor allem der richtige Zeitpunkt für dessen Einsatz entscheidend bei der Bekämpfung von Pilzkrankheiten im Weinbau ist. Anders als beim Menschen, der Grippemedikamente tunlichst erst nach Auftreten der ersten Symptome in der kalten Jahreszeit einnimmt, ist es im Weinbau dann meistens bereits zu spät: Infektionen können nur innerhalb von 48 Stunden erfolgreich bekämpft werden.

<link internal-link>Alle Themen und die Veranstaltungsprogramme des Sonderkulturforums 2013 in Appenweier und Ebringen finden Sie hier.


Die Ergebnisse des Weinbau-Großversuchs in Ottersweier referiert Matthias Markolf von der ZG Raiffeisen auf dem Sonderkulturforum in Appenweier. Sein Kollege Patrick Muckensturm berichtet über seine Exaktversuche, die den Weinbau-Großversuch detailliert ergänzen. Außerdem spricht Dr. Franz Rueß von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) über Auswirkungen des Klimawandels auf den Obst- und Weinbau in Baden-Württemberg.

Das Sonderkulturforum Ebringen konnte zum Thema Peronospora Gottfried Bleyer vom Weinbauinstitut Freiburg gewinnen. Er spricht über die biologischen Grundlagen von Peronospora und stellt das Online-Prognosemodell „Vitimeo“ des Weinbauinstitutes vor. Mithilfe dieses Modells kann abgelesen werden, wann eine Bekämpfungsmaßnahme vorgenommen werden sollte. Es unterscheidet verschiedene Bedrohungsstufen, je nach Temperatur, Blattnässe, Wetterprognose und Biologie des Pilzes.

Neue Strategien im Kampf gegen die Kirschessigfliege

Sorgen bereitet Obst- und Weinbauern gleichermaßen außerdem die invasive Kirschessigfliege (Drosophila suzukii), die diesem Attribut in diesem Jahr alle Ehre macht und sich mit beängstigender Geschwindigkeit ausbreitet. Anders als ihr Name vermuten lässt, ist dieser Schädling bei den befallenen Früchten nicht wählerisch und nimmt keineswegs nur Kirschen ins Visier. Über erste Erfahrungen bei der Bekämpfung der Kirschessigfliege berichtet Dr. Michael Breuer vom Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg gemeinsam mit Uwe Dederichs, Obstbauberater vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald.

Weitere Themen in Appenweier sind die aktuellen Mittelprüfversuche gegen den Feuerbrand sowie verschiedene Gründüngungsvarianten zur Minderung der Bodenmüdigkeit im Erdbeeranbau. Durch den Einsatz diverser Saatgutvarianten beispielsweise lassen sich durch Biofumigation nach dem Umbruch phytosanitäre Wirkungen erzielen und die Bodengesunderhaltung fördern. Ein weiterer wichtiger Baustein ist das Thema Kalkversorgung.

Der Beerentag ist mit dabei 

Veranstaltungsbegleitend stellen außerdem wieder zahlreiche Lieferanten aus der Industrie ihre neuesten Produkte für die Sonderkulturbranche vor. Das Sonderkulturforum Ebringen wird in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit dem Beerentag der Obstregion Süd e.V. veranstaltet, das vormittags stattfindet. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Alle Termine und Adressen sowie unsere Veranstaltungsprogramme finden Sie <link internal-link>hier. Fragen beantworten für das Sonderkulturforum Appenweier <link mail>Bernhard Vogt und für Ebringen <link mail>Christian Hurst.

 

zurück