Die rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) ist für jeden Hühnerhalter und vor allem für seine Tiere eine leider nur allzu bekannte Plage. Trotz aller Desinfektions- und Hygienemaßnahmen taucht der Schädling leider immer wieder in den Ställen auf. Die Milben verstecken sich tagsüber in Ritzen und Spalten der Stalleinrichtung. Bei Dunkelheit befallen sie die schlafenden Hennen und saugen ihr Blut. Die Hennen leiden immens unter den Parasiten, der die Tiere schwächt und Unruhe in die Herde bringt.
Bei starkem Befall gehen sowohl Legeleistung als auch Eiqualität zurück. Durch den Befall der Milben auf den Eiern nimmt auch die Anzahl verkaufsfähiger Eier ab. Zudem können die Milben Krankheiten wie etwa Salmonellen übertragen. Mit den ersten warmen Tagen im Jahr zeigt sich, wie stark der Befall im Stall ist. Aus einem Milbenei kann sich bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius innerhalb einer Woche eine adulte Milbe entwickeln, die wiederum viele Eier legt. Diese rasante Entwicklung erklärt den Massenbefall im Frühjahr und Sommer auf vielen Betrieben.
<link internal-link>Zum Gegenangriff in drei Stufen: Alle Tipps und Tricks dazu finden Sie auf unseren Fachinformationsseiten.
Leider ist die Bekämpfung des hartnäckigen Plagegeistes nicht leicht. Viele Wirkstoffe (wie etwa Chlorpyriphos) sind aufgrund der Biozidverordnung nicht mehr zugelassen, gegen andere (wie Akarizide auf der Basis von Pyrethroiden) haben die Milben Resistenzen gebildet, sodass die verwendeten Produkte nicht mehr wirken. Das RKW Kehl empfiehlt eine Bekämpfung in drei Stufen: aktive Bekämpfung mit Suspension auf amorpher Kieselsäure-Basis, geruchsverändernder Futterzusatz für die Tiere und eine Rundum-Desinfektion im Stall. Nur mit einer Kombination aus mehreren, aufeinander abgestimmten Maßnahmen kann die Vermehrung der hartnäckigen Plagegeister langfristig gestoppt werden.
Hinweis: Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen