„Als regionaler Mais- und Getreideerfasser mitten im Maisanbaugebiet setzen wir natürlich voll auf Regionalität“, sagte Stoll nach einer Sitzung am 4. März 2013 in Kehl. Er leitet das RKW Kehl seit 1994 als Geschäftsführer. „Was wir brauchen, wächst sozusagen vor der Haustür. Wir brauchen keinen Mais aus Serbien zu importieren, und daher haben wir auch zu keinem Zeitpunkt Mais von serbischer Herkunft verarbeitet.“ Stoll erläuterte die Philosophie des RKW Kehl, das in den 1960er Jahren sowohl als Abnehmer von Rohstoffen wie auch als Anbieter von Futtermitteln aus eigenem Anbau für die heimische Landwirtschaft aufgebaut worden sei. Das ganze Konzept baue auf einem Verständnis von Landwirtschaft als regionalem Kreislauf auf, bei dem der Landwirt sich darauf verlassen kann, welche Qualität er bekommt, weil er sie selbst angebaut hat. Der Lohn sei außerdem eine nachhaltige Produktion mit kurzen Transportwegen.
Gemeinsamer Prüfplan
Stoll äußerte Verständnis für eine wachsende Verunsicherung von Verbrauchern und der Milchviehbetrieben, die schließlich auch einwandfreie Ware erwarten könnten, wenn sie Futtermittel bestellten. Doch solange sich die Futtermittelhersteller an die gesetzlichen Vorgaben hielten, könne nichts passieren. „Nicht umsonst gibt es mit der Milchwirtschaft strenge Kontrollvereinbarungen“, erklärte Stoll. „Wir haben ein eigenes Labor im Haus, das unsere Rohstoffe allgemein untersucht." Für weitere Untersuchungen gebe es einen gemeinsamen Prüfplan. "Wir lassen die Rohstoffe auf natürliche Pilzgifte testen, stichprobenartig auch auf Aflatoxin B1", fügte Stoll hinzu. "Bisher gab es in dieser Hinsicht keinerlei Auffälligkeiten.“