Im Raiffeisen-Jubiläumsjahr 2018 zeigte sich Peter Hauk erneut begeistert vom Genossenschaftsmodell, wie es bei der ZG Raiffeisen gelebt werde: „Genossenschaften sind wichtige Partner für die Land- und Forstwirtschaft und sorgen für Berechenbarkeit in Krisenzeiten.“
Diese Aussage trifft ganz besonders im Erntejahr 2018 zu, das mit der anhaltenden Dürre und Trockenheit zu teilweise empfindlichen Ertragseinbußen für die Landwirtschaft geführt hat. So können Mitglieder der Genossenschaft ihre Ernte mit den exklusiven Vermarktungsmodellen der ZG Raiffeisen gegen witterungsbedingte Preisschwankungen auf den Getreidemärkten absichern.
Ernteverluste geringer als im Bundesdurchschnitt
Umso erfreuter zeigte sich Hauk, als Regionalleiter Christoph Kunz berichten konnte, dass die Erträge in der Region bisher deutlich besser seien als im Bundesdurchschnitt, auch wenn es hier teilweise erhebliche regionale Unterschiede gibt. Erfreulich sei auch, dass die Qualitäten der Ware sehr gut ausgefallen sind, vor allem bei Weizen, Dinkel und Wintergerste, sagte Kunz.
Niederlassungsleiter Berthold Stauch und Regionalleiter Kunz nahmen die Besucher auf eine zweistündige Führung durch den Standort mit. Besichtigt wurden neben der Getreide- und Maiserfassung und der Mostobstannahme die Düngermischanlage, die der Minister besonders lobte. Hier in Osterburken und an weiteren Standorten können sich Landwirte ihren Dünger auf Grundlage einer Bodenanalyse je nach Bedarf individuell mischen lassen.
Gezielt düngen für mehr Umweltschutz
„Für die Landwirte ist es ein großer Vorteil, wenn gezielt die Nährstoffe zugekauft werden können, die im Betrieb fehlen“, meinte Hauk. „Die Düngermischanlagen, wie sie von der ZG Raiffeisen betrieben werden, sind eine zukunftsorientierte Investition. Dies hat Vorteile für den Geldbeutel des Landwirts und vermeidet Nährstoffüberschüsse im Betrieb. Dies kommt auch der Umwelt und dem Wasserschutz zu Gute.“
Hintergrund ist die neue Düngeverordnung, die nach intensiver politischer Diskussion 2017 in Kraft getreten ist. Hauk sieht darin eine große Herausforderung sowohl für die landwirtschaftlichen Betriebe als auch für die Verwaltung. Wichtig sei ihm als Minister vor allem eine für die Landwirtschaft praktikable Umsetzung. Derzeit kümmere sich eine Arbeitsgruppe darum, sachgerechte Lösungen für die Ausbringung von Wirtschaftsdünger zu finden.
Wichtigstes Ziel der Verordnung bleibe es, das Grund- und Oberflächenwasser zu schützen, das dank einer langjährigen vorausschauenden Agrarumweltpolitik in Baden-Württemberg mit neun Prozent der Gesamtfläche zum Glück deutlich weniger nitratgefährdet sei als in anderen Bundesländern.
Umstrittener Wirkstoff
Ein weiteres kontroverses Gesprächsthema war das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Das von Hauk geführte Ministerium begrüßt grundsätzlich, dass die Zulassung für den Wirkstoff 2017 verlängert worden ist, da die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse der zuständigen Behörden den Verdacht auf Krebsrisiken nicht bestätigt hätten.
Bei bestimmten Anwendungen in der Landwirtschaft sei Glyphosat nach wie vor unverzichtbar, etwa bei der Unkrautregulierung im Wein- und Obstbau oder bei der Mulch- und Direktsaat auf erosionsgefährdeten Flächen, sagte der Minister. Der häufig noch zu verbreitete Einsatz in der Landwirtschaft sei jedoch nicht mehr tragbar, weshalb das Ministerium für eine deutliche Reduzierung im Sinne eines integrierten Pflanzenschutzes eintritt. Auch den Einsatz im Haus- und Kleingartenbereich lehnt sein Ministerium ab.