Nach empfindlichen Frostschäden im Frühjahr und einem verregneten Spätsommer haben sich vielerorts die Reben im Herbst wieder berappelt, sagt Katja Pfeifer, Weinbauexpertin im Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion der ZG Raiffeisen. Frühe Sorten litten unter der Feuchtigkeit, aber vor allem die späten Sorten hätten sich doch noch gut entwickelt. Die Stimmung sei daher trotz Ertragsverlusten überwiegend gut.
„Der Frost im April hat schon richtig wehgetan, aber die Verluste sind größtenteils geringer als anfangs befürchtet“, meint Pfeifer. „Viele sind froh, dass sie noch mal mit einem blauen Auge davongekommen sind, und versuchen, nach vorn zu blicken.“
Viele wünschen sich Klarheit von der Politik
Bemerkenswert findet Pfeifer auch, wie stark die Winzer in diesem Messewinter politische Themen beschäftigen, seien es Koalitionsgespräche im Allgemeinen oder agrapolitische Fragen im Besonderen: „Mein Eindruck ist, viele sind die ewigen Debatten leid und wünschen sich vor allem eines: Klarheit.“
Gezeigt wurde am Messestand Weinbaubedarf aller Art in einer künstlichen Rebzeile und eine umfangreiche Maschinenausstellung. Die ZG Raiffeisen Technik GmbH war dafür ganz bewusst mit viel Gerät angerückt: Drei Weinbautraktoren von Fendt und Carrarro, zwei Spritzgeräte, Laubschneider, Mulcher und Rollhacke. Denn das Interesse an leistungsfähiger Agrartechnik ist auch bei den Winzern ungebrochen, trotz Frost-Debakel im Frühjahr und unsicherer Preisentwicklung.
Der Wettlauf gegen die Zeit
„Die Zeitfenster für die Lese werden immer enger“, sagt Regionalleiter Harald Hörner. „Gegen Frostschäden kann auch die beste Technik nichts ausrichten, das hat dieses Jahr leider drastisch gezeigt. Aber die Möglichkeiten, die die Technik bietet, wollen die Winzer auch nutzen und vorbereitet sein, wenn es soweit ist.“
Welche Lösung für welchen Betrieb die richtige ist, klären Hörner und sein Team dann im Einzelgespräch. Alle ausgestellten Geräte fanden das Interesse der Besucher, aber ganz besonders gefragt war der neue Ultraschall-Sensor von Reichardt mit automatischem Lenksystem auf dem neuen Fendt 211 V. Das Gerät tastet die Laubwand ab und führt den Schmalspurtraktor bei allen Anwendungen bis auf zwei Zentimeter genau daran entlang, ohne dass die Reben beschädigt werden können.
Gefragt werde auch oft nach vollautonomen Traktoren, die auch ohne Fahrer selbstständig operieren können. „Aber das wird wohl noch ein Weilchen dauern“, sagt Hörner.
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