Wir haben noch immer den Plan: Weinbauempfehlung 2016 in Nieder-Olm vorgestellt

Kenner unter sich: Zu den Besuchern am ZG Raiffeisen-Stand gehörte auch Weinprinzessin Laura Kreßmann aus Dettelbach (Foto: ZG Raiffeisen). Zum Vergrößern ins Bild klicken.
zurück

Auf den Agrartagen Rheinhessen haben die beiden Hauptgenossenschaften ZG Raiffeisen Karlsruhe und RWZ Köln wieder ihre traditionellen Weinbauempfehlungen für Winzer vorgestellt. Auf der führenden Praktikermesse für Wein- und Obstbau im pfälzischen Nieder-Olm vom 20. bis 22. Januar 2016 wurden wieder rund 15.000 Fachbesucher erwartet.

Rund 250 Weinbauempfehlungen wurden an den drei Messetagen am ZG Raiffeisen-Stand im gemeinsamen Messezelt mit der Raiffeisen-Warenzentrale Rhein-Main eG Köln (RWZ) ausgegeben. Sie besteht aus einem Kalender mit Anwendungsempfehlungen der Weinbauexperten für Dünge- und Pflanzenschutzbehandlungen, einer Übersicht über die Wirkstoffklassen und Dokumentationshilfen. Wie schon in den Jahren zuvor sind in die Empfehlung die Ergebnisse und Erfahrungen aus den vier Fungizid-Großversuchen eingeflossen, die die beiden Schwestergenossenschaften in den großen deutschen Weinbauregionen Baden, Südpfalz, Mosel und Rheinhessen betreiben. 

<link internal-link internal link in current>Alles über die Weinbauempfehlung 2016 und alle Fotos von den Agrartagen Rheinhessen lesen Sie hier.


"2015 hatten wir einen Wirkungsgrad von fast 100 Prozent beim Pflanzenschutz", sagt Katja Bohnert, die den Großversuch der ZG Raiffeisen auf dem Aspichhof bei Ottersweier betreut. In der Empfehlung für die kommende Saison hat sie vor allem die Reihenfolge der empfohlenen Mittel und Wirkstoffe variiert, für ein gutes Resistenzmanagement. Unverbrauchte Wirkstoffe gehören zu den wichtigsten Waffen der Winzer gegen Schädlinge und Rebpilzerkrankungen.

Manche mögen's heiß

Im zweitwärmsten Jahr seit Beginn der amtlichen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 hatten die Winzer beim Pflanzenschutz überwiegend eine vergleichsweise leichte Saison. Der Rebpilz Peronospora (Falscher Mehltau), der sich bevorzugt bei Nässe und Kälte ausbreitet, hatte in diesem Jahr keine Chance.

Auch den meisten Schädlingen war es zu heiß. Die berüchtigte Kirschessigfliege, 2014 noch die mit Abstand größte Plage für Wein- und Obstbauern in der Region, blieb weitgehend unsichtbar. 

Entsprechend hoch war dagegen der Infektionsdruck bei Oidium (Echter Mehltau), der sich bei Wärme am wohlsten fühlt. Weitere Rebkrankheiten wie Botrytis spielten dagegen im letzten Jahr kaum eine Rolle.

In Anbetracht des bisher recht milden Winters muss damit gerechnet werden, dass Oidium-Sporen im Holz des Rebstock überwintern. Hier ist die beste Voraussetzung ein sachgerechter Rebschnitt, sagt Katja Bohnert. Der jüngste Kälteeinbruch hat im Januar 2016 dann immerhin doch noch den erhofften Eiswein gebracht.

Messeneuheiten

Zu den am meisten beachteten Messeneuheiten zählte das gerade erst zugelassene Vintec. Es ist das bisher einzige Pflanzenschutzmittel gegen die rätselhafte Rebkrankheit ESCA, eine Art Sammelinfektion aus verschiedenen Pilzerregern, die sich untereinander abwechseln und sich durch die Leitbahnen des Rebstocks fressen.

Stark im Kommen sind auch Softwarelösungen für Smart-Anwendungen, die darauf abzielen, dem Winzer parallel zu techischen Anwendungen Dokumentation und Buchhaltung weitestmöglich zu erleichtern oder abzunehmen.

Unsere Weinbauempfehlung erhalten Sie kostenlos bei <link internal-link internal link in current>Ihrer nächsten ZG Raiffeisen Agrar-Niederlassung. Wir beraten Sie gerne.

zurück